Gründung Netzwerk Demenz im Main-Kinzig-Kreis
Am 18. Mai 2021 wurde in Form einer Online-Veranstaltung der Abteilung Leben im Alter unter Leitung von Irmhild Neidhardt die lang erwünschte Gründung des Netzwerks Demenz im Main-Kinzig-Kreis ins Leben gerufen.
Über 50 Teilnehmende, darunter Vertretende aus den unterschiedlichsten Gesundheits- und Sozialbereichen des gesamten Kreises waren vertreten. Viele von Ihnen konnten als Mitglieder des Netzwerks gewonnen werden. Das Gründungsprotokoll mit der Aufführung der Mitglieder, die sich bis zum 20.05.2021 angemeldet hatten, finden sie oben stehend.
Die Veranstaltung eröffnete die erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Sie stellte die Wichtigkeit Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu unterstützen heraus und begrüßte die rege Teilnahme der unterschiedlichen Expert/innen des Main-Kinzig-Kreises.
Durch die Veranstaltung führte Irmhild Neidhardt, Abteilungsleiterin Leben im Alter des Amtes für Soziale Förderung und Teilhabe. Sie stellte Zahlen für den Main-Kinzig-Kreis nach Veröffentlichungen von Dr. J.R. Thyrian im Demenzatlas Hessen vor. Demnach leben rechnerisch etwa 8.259 Menschen mit Demenz in unserem Kreis. Hierbei betonte sie die starke Verankerung des Fachthemas Demenz in ihrer Abteilung und wies auf die neu geschaffene Stelle der Demenzbeauftragten Claudia Jost hin. Diese Stelle ist auf eine langfristige Zusammenarbeit ausgerichtet, unbefristet und in dieser Form einmalig in Hessen.
Claudia Jost hat ein zukünftiges Projekt der Abteilung Leben im Alter vorgestellt. Geplant ist der Einsatz von Multiplikator/innen als Ansprechpartner/innen für Fragen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in den Kommunen. Die Multiplikator/innen kennen die Angebote und können so vor Ort Menschen mit Demenz, deren Angehörige oder interessierte Bürger/innen unterstützen, indem sie zu Beratungsstellen, Pflegestützpunkte, Hausärzten oder in bestehende Angebote vermitteln. Sie ersetzen jedoch keine fachliche Beratung. Ihr Einsatz soll vor allem in Kommunen in denen bislang noch wenig Informationsangebote für Bürger/innen etabliert sind angeboten werden.
Seit Oktober 2020 ist der Main-Kinzig-Kreis Teil des Förderprogramms der „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“. Der Netzwerkaufbau erhält so eine Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und wird fachlich begleitet.
Von den „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“ sprach Nadine Gold, als Projektreferentin der Netzwerkstelle für Menschen mit Demenz. Die Netzwerkstelle ist bei der BAGSO, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen angesiedelt. Frau Gold beschrieb die Ziele der „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“ darin - lokale Angebote und Akteure im Demenzbereich zusammen zu führen und weiter zu entwickeln, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zu verbessern.
Erste Ziele für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen sind unter anderem eine frühe Diagnostik, und ein erleichterter Zugang zu Versorgungssystemen, sowie die verbesserte fachübergreifende Versorgung.
Die Netzwerktreffen werden regelmäßig stattfinden.
Alle Akteur/innen des Netzwerks verfügen über langjährige Erfahrungen in den unterschiedlichen Bereichen wie Versorgung, Beratung, Pflege und Begleitung von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen. Sie können so im Austausch von Ihrem gegenseitigen Erfahrungen, ihrem Fachwissen und den spezifischen Information ihrer Bereiche profitieren.
Gemeinsam tragen sie zur Stärkung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen bei.
Wir bedanken uns für Ihr großes Interesse an der Veranstaltung und freuen uns auf einen regen Austausch!
Claudia Jost
Demenzbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises