



























Der Main-Kinzig-Kreis hat zusammen mit der Stadt Nidderau einen neuen Weg beschritten, um Menschen zu helfen, die von ihrem Arzt die Diagnose Demenz gestellt bekommen haben. Die Abteilung Leben im Alter des Amtes für Soziale Förderung und Teilhabe hat dazu in Kooperation mit der Stadt Nidderau das Pilotprojekt „Ehrenamtliche Erstbegleitung von Menschen bei beginnender Demenz“ initiiert, das wiederum auf einem Projekt der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft fußt. Was tun, wenn die Diagnose Demenz plötzlich im Raum steht? Wer kann erklären, was das für den Alltag bedeutet? Wer unterstützt?
Das Projekt, welches den Namen „Mutmacher/Mutmacherinnen“ trägt, will in solchen Fällen Unterstützung bieten.
Fünf Frauen und zwei Männer absolvierten den 10-wöchigen Lehrgang, für den sie am 04.12.24 in Nidderau feierlich die Zertifikate übergeben bekamen. Der erste Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann überreichte den sieben Absolventen gemeinsam mit Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär, Erstem Stadtrat Rainer Vogel und Olaf Rosendahl, Deutsche Alzheimer-Gesellschaft, die entsprechenden Zertifikate. Andreas Hofmann dankte den Beteiligten für ihr großes Engagement: „Es ist wichtig, nicht nur zu reden, sondern zu handeln. Die „Mutmacherinnen“ und „Mutmacher“ sind Menschen, die anpacken. Wenn viele etwas tun und kleine Hilfestellungen bieten, dann wird aus diesen kleinen Aktivitäten etwas Großes.“
Die sieben Teilnehmenden haben seit August ein Seminar mit zehn anspruchsvollen Lernmodulen absolviert, die jeweils etwa zwei Stunden dauerten. Die Schulungen vermittelten Kompetenzen und Wissen, auf das es bei der Begleitung an Demenz erkrankter Menschen nach der Diagnose ankommt. Dazu zählt insbesondere das Fördern von Selbständigkeit und Selbstbestimmung, aber auch Teilhabe, Kommunikation und die Gestaltung der Beziehung. Die Lerneinheiten wurden von Simone Grecki-Runde, Demenzbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises, und Christiane Marx, Seniorenberaterin der Stadt Nidderau, durchgeführt.
Als ehrenamtliche Mutmacherinnen und Mutmacher sind sie nun in Nidderau tätig und ergänzen die Arbeit der Seniorenberaterin Christiane Marx tatkräftig: Petra Brodt, Christiane Funk, Ronja Hartmann, Andrea Pinkert, Monika Uhl-Modenbach, Waldemar Nowak und Wiglef Pürschel.
Demenz – Gemeinsam.Mutig.Leben
Unter diesem Motto fand am 21.09.2024 anlässlich des Weltalzheimer-Tages im Forum des MKK eine Veranstaltung rund um das Thema Demenz statt. Verschiedene Angebote sollten über das Thema informieren. Es fanden sich zahlreiche Interessierte, Betroffene sowie Fachleute ein, die schnell miteinander ins Gespräch kamen. Die Begrüßung und Eröffnung übernahm der erste Kreisbeigeordnete Herr Andreas Hofmann und übergab anschließend an die Demenzbeauftragte Simone Grecki-Runde.
Das Programm umfasste ein sehr vielseitiges Angebot: am Demenz Parcours konnte man sich in die Situation von Menschen mit Demenz hineinversetzen. In zwei informativen Vorträgen erfuhr man Wissenswertes über die Erkrankung, bzw. gab es einen interessanten Erfahrungsbericht. Die Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ), die Alzheimer Gesellschaft Main-Kinzig e. V. sowie der Betreuungsverein Main-Kinzig e. V. präsentierten ihre Angebote und standen mit Rat und Informationen zur Seite. Eine Tanzstunde für Menschen mit und ohne gesundheitliche Einschränkungen sowie eine Fotoausstellung des Hamburger Künstlers Michael Hagedorn, welche das Leben von Menschen mit Demenz in glücklichen Momenten zeigte, rundeten das Programm ab.
Fachleute vernetzten sich, Betroffene erhielten Rat und Informationen und Interessierte konnten ihr Wissen erweitern. Das Tanzen wurde sehr gut angenommen, es tanzten sowohl Menschen mit als auch ohne gesundheitliche Einschränkungen. So könnte das gelebte Motto der Veranstaltung auch lauten: Beim Tanzen spielt das Vergessen keine Rolle.
Im Jahr 2022 wurde eine umfangreiche Pflegestruktur- und Pflegebedarfsplanung für den Main-Kinzig-Kreis durchgeführt und vorgelegt. Diese gibt Auskunft u.a. über die Anzahl der Pflegebedürftigen im Landkreis, über Pflegequoten und die regionalen Versorgungslagen. Die Untersuchungsergebnisse sind hier einzusehen: Pflegebedarfsplanung Main-Kinzig-Kreis (pdf-Datei)
In der Gemeinde Schöneck steht das Thema Bewegung hoch im Kurs – insbesondere für ältere Menschen. Denn Schöneck ist Pilotkommune für das Projekt „Im Alter INFORM", das in gemeinschaftlicher Umsetzung des Main-Kinzig-Kreises, der Gemeinde Schöneck und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen noch bis Mai 2024 läuft. Viele neue Ideen im Bereich der Seniorenarbeit entstanden. Ein wichtiger Teil dieses Projekts ist ein Bewegungspfad für ein Alltags-Trainings-Programm (ATP), der in Büdesheim eröffnet wurde.
Das Bewegungsprogramm der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entstand unter Mitwirkung des Deutschen Olympischen Sportbundes, des Deutschen Turnerbundes, der Sporthochschule Köln und des Zentralverbandes der Krankenkassen.
„In Bewegung bleiben, das ist ein wichtiges gesundheitliches Thema gerade für ältere Menschen und in Anbetracht der Tatsache, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Dass es dabei gar nicht mal um Leistungssport gehen muss, verdeutlicht der neue Bewegungspfad in Büdesheim. Denn die Übungen lassen sich auch für Anfänger leicht ausführen und vor allen Dingen sind sie so angelegt, dass sie direkt in den Alltag passen und keine weiteren Vorkehrungen getroffen werden müssen – überall und zu jeder Zeit“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler. Der ATP-Bewegungspfad gibt wertvolle Tipps, wie die Gesundheit aktiv gefördert werden kann.
Viele Interessierte waren zur Eröffnung des Bewegungspfades nach Büdesheim gekommen. Bürgermeisterin Cornelia Rück freute sich, dass das Projekt nun umgesetzt werden konnte. Im Beisein von Projektbeteiligten aus dem Landkreis, Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Parteien, Seniorenbeirat, Seniorenberatung und der Leiterin des Altenhilfezentrums in Büdesheim absolvierten die Gäste die ersten Übungen auf dem ATP-Bewegungspfad. Dieser verläuft vom Altenhilfezentrum rund um den naheliegenden Sportplatz und zurück. Die Gesamtlänge beträgt rund 1,2 Kilometer. Auf dem Weg sind zehn Tafeln mit einfachen Bewegungsübungen aufgestellt. Zielgruppe der Übungen sind vor allem Menschen ab 60plus, jedoch regt er ebenfalls alle anderen Altersgruppen oder auch Familien zur Bewegung an. Der Pfad mit seinen Übungen ist auch für Rollator und Rollstuhl geeignet. Direkt am ATP-Bewegungspfad liegt der Bewegungs- und Fitness-Park. Die dort aufgestellten Geräte können ebenfalls in das Bewegungsprogramm integriert werden.
Cornelia Rück bedankte sich insbesondere bei Dieter Schulz, der die Umsetzung des neuen Bewegungsparcours maßgeblich vorangetrieben hatte. Auch dem Bauhof-Team sprach sie ihren Dank aus, da dieses unter Hochdruck dafür gesorgt hatte, dass der Rundweg in Teilen neu angelegt und begehbar gemacht wurde. Dieter Schulz erklärte als Übungsleiter die positive Wirkung der einfachen Bewegungseinheiten
Der ATP-Bewegungspfad umfasst zehn Tafeln, diese erklären die jeweiligen Übungen:
30.05.2023. – Mit einem Online-Vortrag hat der Main-Kinzig-Kreis vor wenigen Tagen das Thema alternative Wohnformen im Alter in den Fokus gerückt. Es ging um die Grundlagen für die Gründung einer selbstverwalteten Wohngemeinschaft, Unterschiede einzelner Wohnformen und Fragen zu Organisation, Finanzen und Pflege, die Referentin Maren Ewald, Leiterin des Demenzzentrums StattHaus Offenbach, aus der Praxis heraus beantworten konnte. Der Main-Kinzig-Kreis weist darauf hin, dass er unterstützen oder Hilfe vermitteln kann, wenn es Interesse an der Gründung einer entsprechenden Wohnform gibt: Simone Grecki-Runde ist per Mail an simone.grecki-runde@mkk.de und per Telefon unter 06051 8548145 erreichbar, ebenso die Abteilung Leben im Alter per Mail an leben-im-alter@mkk.de.
Am Samstag, den 29. Oktober 2022 fand im Rahmen der „Generationenzukunft im MKK“ eine Zukunftswerkstatt zum Thema Bürgerschaftliches Engagement und soziale Teilhabe im MKK Forum, Barbarossasaal, statt. Veranstalterin war Amt 50.5 Leben im Alter unter Leitung von Irmhild Neidhardt. Die Moderatorinnen der Zukunftswerkstatt waren Frau Angela Schönemann und Frau Elena Zarges, beide Gerontologinnen, die bereits mehrere Zukunftswerkstätten zu anderen Themen im MKK durchgeführt haben.
Bürgerschaftliches Engagement und Teilhabe bilden ein eigenständiges Handlungsfeld der Sozialplanung für Senior*innen des Main-Kinzig-Kreises, die bereits vor zwei Jahren auf den Weg gebracht wurde.
Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, ehrenamtlich engagierten Menschen, aber auch Verantwortlichen aus unterschiedlichen Bereichen der sozialen und Seniorenarbeit wurde zu folgenden Fragestellungen diskutiert:
Gemeinsam mit einer sehr aktiven Gruppe von Teilnehmenden konnten Ergebnisse herausgearbeitet werden, die für zukünftige Planungen und Entscheidungen in der Seniorenarbeit von Bedeutung sein könnten. Und hier der Ergebnisbericht (pdf)
Große Vielfalt an Möglichkeiten: Wie soll Wohnen im Alter aussehen?
Wie möchten die Menschen im Alter leben und welche Alternativen gibt es zum klassischen Pflegeheim hier im Main-Kinzig-Kreis? Diesen Fragen ging die kostenlose Informationsveranstaltung „Zukunftsorientierte Wohnformen“ nach, zu der die Abteilung „Leben im Alter“ im Main-Kinzig-Kreis für Dienstag, 19. Juli, ab 17 Uhr im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen eingeladen hatte. Präsentiert wurden interessante und alternative Wohnprojekte aus ganz Deutschland.
„Das Thema Wohnen ist gerade für ältere Menschen von großer Bedeutung. Denn mit zunehmendem Alter müssen Wohnräume viel mehr Anforderungen erfüllen, damit sie zu den Menschen passen, die darin leben wollen. Ein junger Mensch kann ein Treppenhaus ohne Aufzug besser bewältigen als dies einem älteren Menschen möglich ist. Barrierefreiheit wird immer wichtiger und das muss im Hinblick auf eine Gesellschaft, die immer älter wird, auch bei Wohnbauprojekten stärker in den Mittelpunkt rücken. Einen Überblick darüber, welche unterschiedlichen Wohnformen es gibt, erhalten wir am 19. Juli. Wir dürfen uns auf eine spannende Veranstaltung freuen, die uns viele neue Perspektiven eröffnen wird“, erklärte Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Der Main-Kinzig-Kreis hat rund um die Bereiche Leben, Wohnen und Mobilität im Alter im vergangenen Jahr eine Reihe von Veranstaltungen und Workshops ins Leben gerufen, die sich auf breit angelegter Basis umfassend mit den damit verbundenen Fragestellungen befassen, um Lösungen für die kommenden Jahrzehnte zu erarbeiten. „Der demografische Wandel stellt uns vor große Herausforderungen und wir wollen zukunftsfähige Modelle erarbeiten, die genau solche Angebote machen, die von den Menschen selbst auch gewollt werden. Deshalb sind wir sehr daran interessiert, dass wir nicht nur auf kommunaler Ebene und mit Betreuungseinrichtungen und anderen Initiativen und Organisationen zusammenarbeiten, sondern mit den Personen, die es betrifft: Menschen, die sich und ihre Ideen gern einbringen möchten und die sich mit dem spannenden Thema, wie sie selbst sich das Leben im Alter vorstellen, auseinandersetzen möchten“, erklärte die Sozialdezernentin.
Zu Gast waren am 19. Juli Initiativen, Träger und Verbände, die erfolgreiche Projekte zum Thema „Zukunftsorientierte Wohnformen“ vorstellten. Die Bundesvereinigung Gemeinschaftliches Wohnen hat über „Neue Wohnformen im Alter“ gesprochen. Die Landesberatungsstelle Gemeinschaftliches Wohnen in Hessen stellte interessante Alternativen fürs Wohnen im Alter vor und die Hessische Fachstelle für Wohngemeinschaften in Offenbach hat ein Modell für selbstverwaltete Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz präsentiert. In Niedersachsen gibt es ein seit vielen Jahren laufendes Projekt „Bauernhof statt Altersheim“, über das deren Betreiberin gesprochen hat. Alle Besucherinnen und Besucher des Fachtages hatten Gelegenheit, sich in direkten Gesprächen über ungewöhnliche Wohnprojekte- und Initiativen auszutauschen.
Folgende Ausstellende waren mit ihren Vorträgen vor Ort: Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises: „Stationäre Pflege“, Wohnprojekt Ilex Zusammen(h)alt: „Gemeinschaftliches Wohnen im Alter“, ASB Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz: „Ambulant betreutes Wohnen“, Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal: „Wohnen und Technik“, Wohngemeinschaft Intensivpflege WG Aschaffenburg: „Ambulant betreute Wohngemeinschaft“, Lebensraum Baugenossenschaft eG – Seniorenbungalows: „Seniorengerechtes und barrierefreies Wohnen“, Verein „Kleiner Wohnen“, Tiny House Siedlung Schöneck: „Kleiner Wohnen“ und Patchwork Wohnen, Maintal: „Mehrgenerationenwohnen“.
„Gesundheit im Alter - Gesundheit und Wohlbefinden älterer Menschen im MKK fördern“ – Umsetzung des Bagso-Projektes Im Alter INFORM im Main-Kinzig-Kreis
Am 15.06.2022 fand der erste Fachtag zum Thema Gesundheit im Alter im Main-Kinzig-Kreis statt. Veranstaltungsort war Bad Soden-Salmünster. Die erste Kreisbeigeordnete Frau Susanne Simmler eröffnete die Veranstaltung und machte die Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung in einer alternden Gesellschaft deutlich. Auch Herr Dominik Brasch, Bürgermeister der Stadt Bad Soden-Salmünster und Irmhild Neidhardt, Abt. Leben im Alter des MKK, ließen es sich nicht nehmen, die Gäste zu begrüßen. Neben Fachvorträgen wurde ein World-Cafe zur Diskussion der wichtigen Themen durchgeführt.
Älter werden bedeutet heute nicht mehr zwangsläufig pflegebedürftig zu sein. Die Sichtweise, die Altersplanung lediglich für pflegebedürftige Menschen zu konzipieren, ist veraltet.
Das Ziel aller kommunaler Bestrebungen sollte sein, die gesundheitlichen Ressourcen zu fördern, um das Wohlbefinden gerade der älteren Bevölkerung zu stärken und eine drohende Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern. Hierbei ist es sinnvoll, nicht nur das Verhalten der älteren Menschen positiv zu beeinflussen, sondern vor Ort gesundheitsförderliche Verhältnisse zu schaffen, die es den Menschen erleichtern, ihr Leben gesund auszurichten. Das Thema „Gesundheit im Alter“ stellt ein eigenes Handlungsfeld in der Sozialplanung für Seniorinnen und Senioren der Abt. Leben im Alter im MKK dar.
Die Zielsetzung der Veranstaltung war, eine Sensibilisierung für gesundheitsfördernde und ressourcenorientierte Maßnahmen auf kommunaler Ebene herzustellen und 1-2 Kommunen für einen strukturierten Planungs- und Umsetzungsprozess im Kontext des Projektes „Im Alter IN FORM“ der Bagso zu gewinnen.
Diese Ziele konnten erreicht werden. Im Herbst 2022 wird ein erstes Steuerungstreffen stattfinden, an das sich Schulungen und Werkstätten zu unterschiedlichen Themen, aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und soziale Teilhabe anschließen.
Möchten Sie sich ebenfalls an der Umsetzung beteiligen oder an kostenfreien Schulungsmöglichkeiten partizipieren, melden Sie sich gerne unter:
Abt. Leben im Alter
Yvonne Zednik
Tel. 06051 – 85 48147 oder
Mail. Yvonne.zednik@mkk.de
Weitere Informationen:
Präsentation "Fachtag Gesundheit im Alter" - Main Kinzig Kreis, Abteilung Leben im Alter
Wir alle wissen, dass es Gewalt in der Pflege gibt, aber es wird nicht oder kaum darüber gesprochen. Nur wenn die Medien überregional oder sogar bundesweit einen Fall aufgreifen, findet das Thema seinen Weg in die Öffentlichkeit.
Die Dunkelziffer ist hoch; die Abteilung Leben im Alter hatte sich vorgenommen, für das Thema zu sensibilisieren und mit gezielter Aufklärung sowie der Bereitschaft, über das Problem zu sprechen, Voraussetzungen schaffen, um Diskriminierung, finanziellen Missbrauch, körperliche oder psychische Gewalt und intime Übergriffe sowie freiheitsentziehende Maßnahmen zu vermeiden.
Dazu hatte die Abteilung zunächst interessierte Führungskräfte (Einrichtungsleitungen, Geschäftsführungen, Pflegedienstleitungen) aus stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten im November 2021 zu einer Auftaktveranstaltung und zu Workshops in 2022 und 2023 eingeladen. Die daraus entstandene Arbeitsgruppe hat sich mit den unterschiedlichen Formen der Gewalt beschäftigt, die in der Fachliteratur und Gewaltschutzkonzepten zu finden sind; es wurde diskutiert, wie das Tabu gebrochen werden kann.
Es sollte kein weiterer Expertenstandard geschaffen, sondern wegweisende Formulierungen erarbeitet werden, die dabei helfen sollen, sich niedrigschwellig an das Thema heranzuwagen. Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich außerdem mit der Frage, wie der Pflegealltag für alle Beteiligten verbessert werden kann.
Es entstanden vier Hashtags mit den Titeln „Pflege: fair & tolerant“, „Miteinander leben, miteinander pflegen“, „Wir pflegen mit Achtsamkeit“ und „Hochachtung, Bewunderung, Anerkennung“.
Diese Hashtags finden sich im so entstandenen „Büchlein für die Kittelschürze“.
Wir verbinden damit die Hoffnung, dass Beteiligte ins Gespräch kommen und wir damit eines unserer Ziele erreicht haben.
Sie können das Büchlein und auch Plakate in der Abteilung Leben im Alter unter der Mailanschrift: leben-im-alter@mkk.de gerne bestellen.
Hier der direkte Link zur Broschüre
Die Vorträge „Leben mit Demenz – Gefühle sehen, Bedürfnisse verstehen / Demans ile yaşam – hisleri görmek, ihtiyaçları anlamak“ von Koray Köslü und „Rechtliche Betreuung und Möglichkeiten der Vorsorge - Yasal Vasilik ve ihtiyati vekaletname olanakları“ von Sabit Inan fanden 2022 in Hanau und Gelnhausen statt. Beide Vorträge wurden in türkischer Sprache gehalten. Fragen über Kontaktaufnahme, Begleitung, Pflege und Vorsorge von Menschen mit Demenz konnten im Anschluss ohne sprachliche Barrieren von den Teilnehmenden gestellt werden.
Weitere Erklärfilme, Flyer und Broschüren in vielen unterschiedlichen Sprachen von „Demenz und Migration“ unter folgendem Link:
Für viele Menschen, die einst nach Deutschland gekommen sind, um hier zu leben, ist der Main-Kinzig-Kreis längst zum Lebensmittelpunkt geworden. Die Kinder und Enkelkinder leben und arbeiten hier. Es besteht eine Bindung sowohl zur neuen, als auch zur alten Heimat. Älter werden, ob mit oder ohne Zuwanderungsgeschichte, ist geprägt von unterschiedlichsten Lebensentwürfen, einer Vielfalt an Lebensgeschichten, kulturellen und religiösen Prägungen. Die Gemeinsamkeit ist, möglichst lange selbstbestimmt und gut versorgt im eigenen Zuhause bleiben zu können, auch wenn Hilfebedarf einsetzt.
Doch finden zugewanderte Menschen ein Versorgungs- und Beratungssystem vor, das Ihren Bedürfnissen entspricht? Wie sehen diese Bedürfnisse aus, und was können wir als Landkreis und Kommunen dazu beitragen, dass die Versorgungslage verbessert wird?
Die Abteilung Leben im Alter hatte Ausländerbeiräte, Integrationslotsen, ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und pflegende Angehörige eingeladen, um gemeinsam die Fragen zu diskutieren. Diese Partizipationsoffensive war der Auftakt für eine Reihe weiterer Initiativen im Bereich der kultursensiblen Altenhilfe.
Die Ergebnisse des Workshops werden im Rahmen der Berichtslegung „Generationenzukunft“ veröffentlicht. Eine erste Foto-Dokumentation ist finden Sie auf dieser Seite weiter unten.
Förderprogramm der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“: Mobilität verbessern – Zusammenhalt stärken
Was ist ein Bürgerbus?
„Bürger fahren Bürger“ lautet das Motto überall dort, wo bereits ein Bürgerbus betrieben wird. Ein solches Angebot zeichnet sich dadurch aus, dass ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer ein Fahrzeug auf Strecken lenken, die für eine regelmäßige Bedienung im ÖPNV wirtschaftlich nicht vertretbar sind. Bürgerbusse ergänzen die bestehenden Mobilitätsangebote, sie können und sollen den ÖPNV nicht ersetzen. Durch das bürgerschaftliche Engagement wird die Lebensqualität gesteigert und der lokale Zusammenhalt gefördert.
Weitere Informationen: Förderprogramm | Miteinander in Hessen (miteinander-in-hessen.de)
Gründungsprotokoll (pdf-Datei Netzwerkübersicht),
Gründung Netzwerk Demenz im Main-Kinzig-Kreis
Am 18. Mai 2021 wurde in Form einer Online-Veranstaltung der Abteilung Leben im Alter unter Leitung von Irmhild Neidhardt die lang erwünschte Gründung des Netzwerks Demenz im Main-Kinzig-Kreis ins Leben gerufen.
Über 50 Teilnehmende, darunter Vertretende aus den unterschiedlichsten Gesundheits- und Sozialbereichen des gesamten Kreises waren vertreten. Viele von Ihnen konnten als Mitglieder des Netzwerks gewonnen werden. Das Gründungsprotokoll mit der Aufführung der Mitglieder, die sich bis zum 20.05.2021 angemeldet hatten, finden sie oben stehend.
Die Veranstaltung eröffnete die erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Sie stellte die Wichtigkeit Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu unterstützen heraus und begrüßte die rege Teilnahme der unterschiedlichen Expert/innen des Main-Kinzig-Kreises.
Durch die Veranstaltung führte Irmhild Neidhardt, Abteilungsleiterin Leben im Alter des Amtes für Soziale Förderung und Teilhabe. Sie stellte Zahlen für den Main-Kinzig-Kreis nach Veröffentlichungen von Dr. J.R. Thyrian im Demenzatlas Hessen vor. Demnach leben rechnerisch etwa 8.259 Menschen mit Demenz in unserem Kreis. Hierbei betonte sie die starke Verankerung des Fachthemas Demenz in ihrer Abteilung und wies auf die neu geschaffene Stelle der Demenzbeauftragten Claudia Jost hin. Diese Stelle ist auf eine langfristige Zusammenarbeit ausgerichtet, unbefristet und in dieser Form einmalig in Hessen.
Claudia Jost hat ein zukünftiges Projekt der Abteilung Leben im Alter vorgestellt. Geplant ist der Einsatz von Multiplikator/innen als Ansprechpartner/innen für Fragen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in den Kommunen. Die Multiplikator/innen kennen die Angebote und können so vor Ort Menschen mit Demenz, deren Angehörige oder interessierte Bürger/innen unterstützen, indem sie zu Beratungsstellen, Pflegestützpunkte, Hausärzten oder in bestehende Angebote vermitteln. Sie ersetzen jedoch keine fachliche Beratung. Ihr Einsatz soll vor allem in Kommunen in denen bislang noch wenig Informationsangebote für Bürger/innen etabliert sind angeboten werden.
Seit Oktober 2020 ist der Main-Kinzig-Kreis Teil des Förderprogramms der „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“. Der Netzwerkaufbau erhält so eine Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und wird fachlich begleitet.
Von den „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“ sprach Nadine Gold, als Projektreferentin der Netzwerkstelle für Menschen mit Demenz. Die Netzwerkstelle ist bei der BAGSO, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen angesiedelt. Frau Gold beschrieb die Ziele der „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“ darin - lokale Angebote und Akteure im Demenzbereich zusammen zu führen und weiter zu entwickeln, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zu verbessern.
Erste Ziele für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen sind unter anderem eine frühe Diagnostik, und ein erleichterter Zugang zu Versorgungssystemen, sowie die verbesserte fachübergreifende Versorgung.
Die Netzwerktreffen werden regelmäßig stattfinden.
Alle Akteur/innen des Netzwerks verfügen über langjährige Erfahrungen in den unterschiedlichen Bereichen wie Versorgung, Beratung, Pflege und Begleitung von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen. Sie können so im Austausch von Ihrem gegenseitigen Erfahrungen, ihrem Fachwissen und den spezifischen Information ihrer Bereiche profitieren.
Gemeinsam tragen sie zur Stärkung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen bei.
Wir bedanken uns für Ihr großes Interesse an der Veranstaltung und freuen uns auf einen regen Austausch!
Claudia Jost
Demenzbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises
Neues Angebot für Seniorinnen und Senioren im Main-Kinzig-Kreis
Der Malteser KulTour-Begleitungsdienst startet in der Region Gründau / Gelnhausen. Ehrenamtliche für gemeinsames Erleben gesucht.
Nach einem erfolgreichen Start des Malteser KulTour-Begleitungsdienstes in Fulda wird der Dienst nun auch im Main-Kinzig-Kreis angeboten. Der Malteser Hilfsdienst hat diesen neuen Dienst aufgebaut, um hochaltrigen, alleinlebenden Senioren zu kulturellen Veranstaltungen, in Museum oder zu Ausflügen zu begleiten. Einsamkeit ist ein großes Thema unserer Zeit. Gerade im hohen Alter brechen soziale Kontakte weg, die nur schwer wieder aufgebaut werden können. Der sozialen Vereinsamung soll der Malteser KulTour-Begleitdienst entgegenwirken. In Gesellschaft Kultur erleben, in Gemeinschaft mit anderen das Erlebte nochmals besprechen soll neue Wege aus der Einsamkeit ermöglichen. Nun steht Waltraud Born, Projektleiterin Malteser KulTour-Begleitungsdienst im Main-Kinzig-Kreis, in den Startlöchern: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und das Projekt.“ Born ist als Leiterin des Malteser Integrationsdienstes im Main-Kinzig-Kreis keine Unbekannte und weiß, welche kulturellen Schätze die Region zu bieten hat.
„Gerade die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig soziale Kontakte und kulturelle Angebote sind“, so Born. Nicht nur ältere Menschen hätten unter den Kontaktbeschränkungen gelitten. „Dieser Dienst ist perfekt für Personen, die gerne Kultur erleben und sich dabei sozial enga¬gieren möchten“, erklärt Born. Im Main-Kinzig-Kreis werden noch Ehrenamtliche gesucht, die sich für den Dienst engagieren möchten. Die Ehrenamtlichen betreuen die begleitenden Senioren bei den Ausflügen. Die Veranstaltungen sind für diese kostenfrei.
Weitere Informationen gibt es bei Waltraud Born unter Telefon 06051/929367 oder per E-Mail an Waltraud.Born@malteser.org .
Main-Kinzig-Forum
Barbarossastraße 16-24
63571 Gelnhausen
Telefon: 06051 85-0
Telefax: 06051 85-77
E-Mail: buergerportal@mkk.de