So gelingt Frauen der Wiedereinstieg in die Berufswelt

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Unser Bild zeigt die Expertinnen von BerufsWege für Frauen Wiesbaden während des virtuellen Planungstreffens mit den Partnerinnen im Main-Kinzig-Kreis (oben von links): Yvonne Sowronek, Karin Siepmann, Katja Streck von BerufsWege für Frauen und (Mitte von links): Grit Ciani Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises, Irina Waschek BerufsWege für Frauen, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und (unten von links): Anuschka Petersen (Main-Kinzig-Kreis), Ruth Hohage (Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt Agentur für Arbeit) und Ilona Frei (Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern).

1. März 2022. - Frauen werden beim Wiedereinstieg oder einer beruflichen Neuorientierung im Main-Kinzig-Kreis maßgeschneidert unterstützt. Das entsprechende Projekt unter dem Titel „Female Empowerment“, was übersetzt so viel wie „weibliche Selbstbefähigung“ bedeutet, wird mit Mitteln der Europäischen Union gefördert und soll auf innovative Weise dazu beitragen, den „Digital Gender Gap“ zu überwinden. Denn eine Studie der Initiative D21 hat ermittelt, dass Frauen beim Thema Digitalisierung im Vergleich zu Männern benachteiligt werden, etwa, wenn es um die Ausstattung durch den Arbeitgeber mit Laptops, Smartphones und anderen digitalen Geräten geht, die flexibles Arbeiten von zu Hause aus ermöglichen.

„Zum Internationalen Frauentag am 8. März beleuchten wir regelmäßig die Situation von Frauen in Deutschland und der ganzen Welt. Dazu gehört auch das Themenfeld Frauen und Beruf, das ganz wesentlich dazu beiträgt, dass Frauen ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben führen können. Mit dem neuen Projekt rücken Frauen in den Fokus, die wegen familiärer Situationen lange beruflich zurückgesteckt haben oder durch die Pandemiezeit berufliche Brüche erleben mussten. Ich freue mich sehr, dass diesen Frauen nun ein offenes und kostenloses Programm zur Verfügung steht, das sich an den ganz persönlichen Zielen dieser Frauen orientiert“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Dazu gehöre auch der Bereich Digitalisierung, der gerade für Frauen ein wichtiger Baustein bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei.

Mit einem Sofortprogramm zur Krisenbewältigung bekämpft das Land Hessen die sozialen Folgen der Corona-Pandemie. Im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) werden hierfür insgesamt 41 Millionen Euro investiert. „Wir unterstützen mit dem EU-geförderten Programm vor allem diejenigen, die den rasanten Wandel ohne individuelle Unterstützung kaum bewältigen können und stärken gleichzeitig die hessische Arbeitsmarktförderung“, erklärt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. Das umfangreiche Programm werde neue Perspektiven eröffnen und zu einer stabilen, nachhaltigeren und digitaleren Erholung des Arbeitsmarkts beitragen.

Zu den geförderten Maßnahmen zählt das Projekt „Female Empowerment im Main-Kinzig-Kreis des Trägers BerufsWege für Frauen e.V. Das Projekt zielt darauf ab, arbeitsuchende Frauen mit Kindern, Wiedereinsteigerinnen, Frauen mit gesundheitlichen Einschränkungen, in ungesicherten Arbeitsverhältnissen, Minijobberinnen und Frauen, die sich selbstständig machen wollen, fit zu machen für den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt – und das auch im Hinblick auf digitales Arbeiten, für das geeignete Geräte und Programme erforderlich sind.

Das Projekt etabliert im ersten Schritt eine Netzwerkstruktur, die Frauen aus ländlichen Regionen, konkret im Main-Kinzig-Kreis, den Zugang zum Arbeitsmarkt ebnet. Im Mittelpunkt stehen ortsunabhängige und zeitlich flexible Online-Qualifizierungen und Coachings. „Wir ermutigen die Frauen, trotz Corona ihre beruflichen Ziele weiterzuverfolgen, notwendige Qualifizierungen in Angriff zu nehmen und bieten ihnen auf ihrem Weg Unterstützung an“, erklärt Yvonne Skowronek, Geschäftsführerin von BerufsWege für Frauen in Wiesbaden und fügt hinzu: „Die Online Trainings sind ein echter Gewinn für die Teilnehmerinnen. Durch den Umgang mit den neuen Medien erwerben sie während der Beschäftigung damit digitale Kompetenzen. Wir bereiten die Frauen also optimal auf die Herausforderungen des digitalisierten Arbeitsmarktes vor.“ Das sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die digitale Bildungslücke, auch „Digital Gender Gap“, zu schließen, der während der Pandemie besonders deutlich geworden sei.

Aus der täglichen Praxis berichtet Grit Ciani vom Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit beim Main-Kinzig-Kreis: „Wir kennen viele Frauen, die bemerkenswert tolle berufliche Hintergründe haben, die sich sehr professionell ehrenamtlich engagieren und sich über Jahre hinweg viele Kenntnisse angeeignet haben, die Familien, Vereine, nebenberufliche Interessen und vieles mehr managen. Bei denen sich all dies jedoch nicht in einem entsprechend gut bezahlten Job widerspiegelt. Gerade Frauen im ländlichen Raum, die bisher nicht wussten, wohin sie sich wenden müssen, um sich beruflich wieder fit zu machen, fanden bisher keine geeigneten Anlaufstellen oder nur Coaching-Angebote, die sehr kostenintensiv sind. Genau diese Lücke wollen wir schließen“, erklärt Grit Ciani.

Das Projekt wird von allen daran Beteiligten während einer Online-Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 9. März, von 10 bis 13 Uhr vorgestellt. Dazu gehört ein erster Überblick über die angebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten. „Ziel ist es, dass alle eingeladenen Frauen direkt ihre ersten praktischen Erfahrungen sammeln und sich mit anderen Frauen austauschen können. Zu wissen, dass man mit einer Problemstellung nicht alleine ist, hilft gerade am Anfang sehr und spornt ungemein an“, erläutert Susanne Simmler und lädt alle Interessierten dazu ein, sich an dem Projekt zu beteiligen.

Zu der Veranstaltung laden BerufsWege für Frauen, Grit Ciani, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, sowie die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt von der Arbeitsagentur und dem Jobcenter ein. Auch weitere Kooperationspartner und Kooperationspartnerinnen sowie potentielle Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen aus der Region nehmen teil. All das soll dazu beitragen, dass frühzeitig grundlegende Strukturen für ein nachhaltiges Netzwerk im Main-Kinzig-Kreis gelegt werden können.

Wer an der Auftaktveranstaltung teilnehmen möchte, kann sich ab sofort auf der Homepage von BerufsWege für Frauen registrieren. In einer Bestätigungs-E-Mail werden alle notwendigen Informationen für die Teilnahme mitgeteilt. Auch wer keine Gelegenheit hat, an der Auftaktveranstaltung teilzunehmen, kann sich während der nächsten Wochen noch für das Programm anmelden, ebenfalls bei BerufsWege für Frauen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung, zum Projekt und zur Anmeldung

für die Onlineveranstaltung gibt es bei BerufsWege für Frauen, Zentrum für Beruf und Existenzgründung, Neugasse 26 in 65183 Wiesbaden, Telefon (0611) 590 299 oder per E-Mail info@berufswege-fuer-frauen.de

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