Junge Leute haben Lust auf Ehrenamt

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Unser Bild zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Feierstunde, darunter die Jugendlichen, die Zertifikate überreicht bekamen, zusammen mit den Vertreterinnen und Vertretern der FSSJH-Einsatzstellen und Landrat Thorsten Stolz.

27. September 2024 - Die Freude über das Erreichte ist groß: In feierlichem Rahmen erhielten 82 Schülerinnen und Schüler in der Aula des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums in Schlüchtern ihre Zertifikate. Diese geben Auskunft darüber, dass die betreffende Person ein Schuljahr am Freiwilligen Sozialen Schuljahr in Hessen (FSSJH) teilgenommen hat. „Über viele Monate hinweg haben die Schülerinnen und Schüler sich außerhalb der Schulzeit ehrenamtlich engagiert. Das ist eine tolle Leistung, die sowohl den jungen Leuten, als auch den Vereinen, Institutionen und Organisationen, wo sie eingesetzt waren, enorm viel bringt. Wir als Landkreis würdigen und wertschätzen das Engagement mit dem FSSJH“, erklärte Schirmherr Landrat Thorsten Stolz während der Feier, die musikalisch von Anna Wachenfeld gestaltet wurde, einer Schülerin des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums. Auch einige Vertreterinnen und Vertreter der Einsatzstellen waren vor Ort und konnten ein Zertifikat für ihren Verein oder ihre Organisation mit nach Hause nehmen.

Die Vorteile für die Teilnahme am FSSJH liegen laut Landrat auf der Hand: „Die jungen Leute erkunden neue Bereiche und haben die Möglichkeit, sich und ihre Interessen besser kennenzulernen, was ihnen auch bei der beruflichen Orientierung nützlich sein kann. Die FSSJH-Stellen wiederum freuen sich über die Unterstützung und haben die Möglichkeit, jüngere Engagierte zu gewinnen.“ Im gesamten Main-Kinzig-Kreis haben im Schuljahr 23/24 insgesamt 115 Jugendliche (71 weiblich, 44 männlich) in 52 Einsatzstellen und aus 19 Schulen an dem Projekt teilgenommen. Dabei sind 12.000 Engagement-Stunden zusammengekommen, pro Person sind es 104 Einsatzstunden im Schuljahr.

Das FSSJH ist im Main-Kinzig-Kreis vor drei Jahren gestartet. Obwohl die hessische Förderung damit nun beendet ist, will der Kreis das Projekt in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt für den Main-Kinzig-Kreis weiterhin fördern. Denn: „Die Resonanz ist sehr gut, soziales Engagement kommt bei unseren Jugendlichen gut an und wir erleben sie motiviert und voll bei der Sache“, erklärte Renate Wichert, FSSJH-Koordination beim Main-Kinzig-Kreis. Ziel des FSSJH ist es, mehr junge Leute für das Ehrenamt zu begeistern und ihnen dabei auch die große Bandbreite zu verdeutlichen. Die Schülerinnen und Schüler können mit ihrem sozialen Engagement auch bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz oder einen Studienplatz punkten, denn jedes Zertifikat enthält auch eine persönliche Beurteilung. Fünf junge Leute haben bereits das dritte FSSJH-Jahr absolviert, sie engagieren sich kontinuierlich und dauerhaft. Als Überraschung übergab ihnen der Landrat jeweils einen Gutschein für eine viertägige Berlin-Fahrt. Veranstalter ist das Bundespresseamt. Dazu eingeladen hat die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller.

Im Main-Kinzig-Kreis haben sich bereits 109 Vereine und gemeinnützige Einrichtungen als FSSJH-Einsatzstelle auf der Suche nach jungen engagierten Schülerinnen und Schülern registrieren lassen. Die jungen Leute können zum Beispiel beim Training von Kindergruppen im Sportverein unterstützen oder sich bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) einbringen. Sie können bei der Lebensmittelausgabe der Tafelvereine helfen und sich auch im Bereich Rettungs- und Sanitätsdienst, Ferienbetreuung von Kindern, Kirchen, Büchereien oder im Weltladen engagieren. Voraussetzung: Die Jungen und Mädchen müssen 14 Jahre alt sein und sich mindestens 80 Stunden im gesamten Schuljahr außerhalb der Schulzeit engagieren.

Für die jungen Leute war die Veranstaltung ein gelungener Abschluss. „Das FSSJH ist auch deshalb eine wichtige Erfahrung, weil die Jugendlichen die Erfahrung machen, wie wichtig es für die Menschen in ihrer Region ist, wenn sich andere ehrenamtlich für sie einbringen. Sie werden ernst genommen und knüpfen wichtige Kontakte“, stellte der Landrat fest. Er dankte allen, die zum Gelingen des FSSJH beitragen und damit auch Lust auf Ehrenamt machen.