UPDATE Großeinsatz an der Friedrich-August-Genth-Schule in Wächtersbach

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11. Juli 2023. - Der Großeinsatz am Dienstag (11.07.) an der Friedrich-August-Genth-Schule konnte am späten Vormittag sukzessive beendet werden. Letztlich waren zwölf durch das Reizgas verletzte Schulkinder zur Betreuung und Behandlung in Krankenhäuser gebracht werden. Zudem zeigten etwa 40 Personen mittlere bis leichte Symptome. Etwa 100 Personen wurden medizinisch untersucht und vorübergehend von den örtlichen Einsatzkräften betreut.

Der Alarm mit dem Hinweis auf „eine sehr große Zahl betroffener Personen“ und der Nachricht über „ein unbekanntes Gas“ ging gegen 8:30 Uhr in der Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises ein. Nach Auskunft der Polizei sowie der Freiwilligen Feuerwehr ist die Quelle der Gaswolke noch nicht abschließend geklärt. Eine technische Ursache kann jedoch nach eingehender Untersuchung mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Am Mittwoch wird jedoch vorsorglich kein Präsenzunterricht stattfinden.

Neben der Freiwilligen Feuerwehr Wächtersbach waren innerhalb kurzer Zeit 22 Rettungswagen, fünf Notarzteinsatzwagen sowie mehrere Polizeikräfte an der Schule, um die betroffenen Personen zu versorgen und zu behandeln. Zur schnellen Beförderung der schwersten Fälle waren auch zwei Hubschrauber im Einsatz. Im weiteren Verlauf des Einsatzes hatte die Leitstelle zudem mehrere Einsatzkräfte aus der Notfallseelsorge zur Betreuung angefordert. Sie kümmerten sich in der dafür eingerichteten Großsporthalle um betroffene sowie traumatisierte Personen.

„Hier wurden in kurzer Zeit alle notwendigen Maßnahmen zur bestmöglichen Versorgung der verletzten Personen getroffen“, sagt Landrat Thorsten Stolz. Er richtet seinen Dank an alle hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräfte, die rund um die Friedrich-August-Genth-Schule ihren wichtigen und vorbildlichen Dienst geleistet haben.

Nachdem die Feuerwehr das Schulgebäude nach entsprechender Messung freigegeben hatte, konnte der Einsatz langsam abgeschlossen werden. Die weitere Aufarbeitung des Ereignisses sowie die Ermittlung der möglichen Ursache wird durch die Polizei allerdings fortgesetzt. Denn ein Großeinsatz in dieser Dimension mit dem Stichwort „Massenanfall von Verletzten“ ist im Main-Kinzig-Kreis die Ausnahme und ein erheblicher Eingriff in die öffentliche Ordnung.

So waren am Dienstag mehr als die Hälfte der verfügbaren Rettungsmittel des Main-Kinzig-Kreises über mehrere Stunden in Wächtersbach gebunden. Die Leitstelle hatte zur besseren Koordination dieses Einsatzes zudem ihr Personal kurzfristig aufgestockt. Vor Ort waren zahlreiche Polizeikräfte, die Feuerwehren sowie aus dem Katastrophenschutz ein Sanitätszug sowie eine Betreuungseinheit. Sie haben in enger Abstimmung für einen reibungslosen und erfolgreichen Ablauf gesorgt.