Hofmetzgerei Wackermühle setzt auf nachhaltige Produktion

pm-img
Landrat Thorsten Stolz hat die von Thorsten Sander geführte Hofmetzgerei in Linsengericht besucht. Tatkräftig an seiner Seite sind dabei Mutter Anke und Nichte Annika.

17.02.2023. - Für Thorsten Sander stand der Berufsweg schon frühzeitig fest. Nach eigenen Angaben wusste er „bereits in der Schule, dass er den Beruf des Metzgers ergreifen“ möchte. Auf diese Weise wollte er den elterlichen Bauernhof „Wackermühle“ in Linsengericht fortführen.

Rund vier Jahre nach seiner erfolgreichen Ausbildung 2018 war das Projekt der eigenen Hofmetzgerei dann Realität, wie sich Landrat Thorsten Stolz jetzt bei einem Besuch überzeugen konnte. Bei der Umsetzung hat die gesamte Familie kräftig mitgewirkt. Neben den Eltern Wilhelm und Anke Sander waren vor allem Schwester Nicol Schlosser und ihr Ehemann Markus eine große Hilfe. Insbesondere der Bau der Schlachträume und des kleinen Hofladens wäre ohne diese engagierte Mitarbeit kaum zu schaffen gewesen.

Zudem gab es Orientierung und fachliche Hinweise durch das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Main-Kinzig-Kreises. „Die Auflagen und gesetzlichen Bestimmungen sind hoch und teilweise kompliziert, aber der Aufwand hat sich gelohnt“, bilanziert Thorsten Sander nach den ersten Monaten und dankt für die konstruktive Beratung und Unterstützung.

Eine schöne Bestätigung sei die wachsende Resonanz seitens der Kunden und so könnten Angebot und Umfang langsam ausgebaut werden. Im Verkauf packt Mutter Anke regelmäßig mit an. Für die gelernte Agraringenieurin „eine erhebliche Umstellung“, denn bisher habe sie sich vornehmlich um andere betriebliche Dinge gekümmert und war weniger „im Kundendienst“ tätig, berichtet sie.

Für Landrat Thorsten Stolz ist dieser Schritt zur Hofschlachtung „eine mutige Entscheidung, die großen Respekt verdient“. Doch wie sich zeigt, sei der Weg der Direktvermarktung der Fleischerzeugnisse mit schonender Tierhaltung und nachvollziehbaren Produktionswegen ein zukunftsweisendes Konzept. Etwa alle zwei Wochen wird geschlachtet, dafür hält die Familie Sander rund 120 Tiere. Vereinzelt wird auch für andere Landwirte mit extensiver Viehhaltung geschlachtet.

Insgesamt sieht sich Thorsten Sander auf einem guten Weg, um die lange Tradition des Familienbetriebs erfolgreich fortzusetzen. Bereits 1585 wird die damalige Dietgesmühle als Vorläufer der Wackermühle erstmals urkundlich erwähnt. 1935 wird der Mühlenbetrieb dann eingestellt und der Schwerpunkt auf die Milchwirtschaft verlagert. Seit einigen Jahren steht die nachhaltige Fleischproduktion im Mittelpunkt mit dem Anspruch, keine Futtermittel einzukaufen. „Wir produzieren nur in dem Umfang, wie es unsere 70 Hektar zulassen“, erläutert Sander. Auf diese Weise könne er mit gutem Gefühl für die Qualität seiner Erzeugnisse die Verantwortung tragen.