Fahne „Gegen Gewalt an Frauen“ als sichtbares Zeichen der Solidarität mit Betroffenen

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Setzen mit der am Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen wehenden Fahne „Gegen Gewalt an Frauen – Frei leben ohne Gewalt“ ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit Frauen und Mädchen, die Gewalt erfahren haben (von links): Ulrike Schmid (Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit), Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Landrat Thorsten Stolz.

24. November 2022. - „Als sichtbares Zeichen dafür, dass wir Gewalt an Frauen scharf verurteilen, weht anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen vor dem Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen eine Fahne zum Thema frei leben ohne Gewalt. Wir erklären uns solidarisch mit Frauen und Mädchen, die Gewalt in ihrem häuslichen Umfeld erlebt haben“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Es gibt Wege aus der Gewaltspirale heraus, darauf möchten wir anlässlich des Gedenktages am 25. November aufmerksam machen. Aber Hilfs- und Beratungsangebote allein reichen nicht aus, wir alle sind gefordert, genau hinzuschauen. Nur so kann es gelingen, die Betroffenen auf deren fatale Situation anzusprechen und sie zu ermuntern, Hilfe anzunehmen“, verdeutlicht Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Dabei müsse auch deutlich werden, dass es hier längst nicht nur um körperliche Gewalt in Form von Schlägen und Tritten gehe, sondern auch um psychische Gewalt in Form von Beleidigungen und Herabsetzungen, die ebenso verheerende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben könne.

In Deutschland wird jede vierte Frau Opfer von Gewalt, vielfach geschieht dies im häuslichen Bereich, von Partnern oder Ex-Partnern. „Aus der polizeilichen Kriminalitätsstatistik für 2021 wissen wir, dass allein für den Main-Kinzig-Kreis 414 Fälle häuslicher Gewalt zur Anzeige gebracht wurden. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen“, erklärt der Landrat. „In einem Fall wurde eine Frau von ihrem Ex-Partner sogar getötet. Der Leidensweg dieser Frauen und Mädchen ist oft lang, dabei stehen Hilfsangebote und Beratungsstellen zur Verfügung“, verdeutlicht Susanne Simmler. Das gilt auch für Frauenhäuser, von denen es im Main-Kinzig-Kreis eines in Hanau und eines in Wächtersbach gibt. Über das bundesweit geschaltete Hilfetelefon können sich Betroffene rund um die Uhr melden: 08000 116 016. Mehr dazu auf www.hilfetelefon.de .

Am Freitag, 25. November, findet vor dem Pali-Kino in Gelnhausen um 17 Uhr eine Lichteraktion statt, dabei wird für jede Frau, die 2021 Opfer häuslicher Gewalt wurde, ein Licht entzündet. Im Anschluss findet eine kostenlose Filmvorführung statt. Gezeigt wird der Film „Der Taucher“. Darin geht es um eine Frau, die von ihrem gewalttätigen Ex-Partner dazu gedrängt wird, die Anzeige gegen ihn zurückziehen, damit er keine beruflichen Nachteile bekommt.