Neues Gelnhäuser Heimatjahrbuch ist erschienen

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Landrat Thorsten Stolz (rechts) und Bürgermeister Andreas Weiher (links) bedankten sich im Rahmen der Präsentation des neuen Gelnhäuser Heimatjahrbuchs bei der Autorenschaft sowie den weiteren Mitwirkenden.

11.10.2022. - Die neue Ausgabe des Gelnhäuser Heimatjahrbuchs ist erschienen. Landrat Thorsten Stolz nutzte die Präsentation des Druckwerks im Wächtersbacher Schloss, um sich insbesondere bei den 42 Autorinnen und Autoren und dem Redaktionsteam zu bedanken. „Jede Ausgabe setzt ein besonderes Schlaglicht auf das Leben im Kinzigtal heute und früher. Diesmal hat die Redaktion um Einsendungen zur Freizeitgestaltung damals und heute gebeten und darf sehr zufrieden sein mit den vielen tollen Beiträgen, die daraufhin eingegangen sind“, erklärte Landrat Thorsten Stolz und erntete Zustimmung von der Redaktion, bestehend aus Simone Bohlender, Hans Jürgen Freund, Dr. Michael Lapp, Peter Nickel, Christine Raedler und Erwin Rückriegel. „Die Ausgabe 2023 ist ein weiteres wichtiges Dokument der Zeitgeschichte, das das Interesse an der regionalen Entwicklung und Historie stärkt; ein Beitrag, um regionale Geschichte lebendig zu halten.“

Mit 15 von 30 Artikeln wird der Themenschwerpunkt „Freizeit“ in der druckfrischen Ausgabe vielfältig ausgeleuchtet. So gibt es Lesestoff über unterschiedliche Möglichkeiten, freie Zeit zu gestalten: vom Reisen über Tanzen, Musik und „Gärtnern hinterm Haus“ bis hin zu sportlichen Aktivitäten. Auch das Titelbild passt zum Thema, es handelt sich um ein Schnappschuss von einem Ferientag im Gelnhäuser Freischwimmbad aus dem Jahr 1963.

„Die freie Zeit soll ja die schönste sein, und ganz gleich wen Sie fragen, sie ist doch auch heute noch immer zu knapp bemessen“, sagte Stolz. Dabei habe unsere Gesellschaft heute im Schnitt die meiste freie Zeit in ihrer Geschichte. „Wir erkennen in den Berichten von früher und heute, dass die Menschen immer die Zeit, die sich bietet in schöner, anregender Umgebung verbracht haben. Freizeit soll schließlich ‚sinnvoll‘ genutzt werden.“

Apropos schöne und anregende Umgebung: Wächtersbachs Bürgermeister Andreas Weiher richtete als Gastgeber seine Grüße an alle Mitwirkenden rund um das Heimatjahrbuch. Er nutzte die Gelegenheit, um auf die umfangreiche Sanierung des Schlosses zu blicken. Auch regionale Geschichtsfreunde hätten diese Maßnahme „positiv unterstützt“, wofür er sich ausdrücklich bedankte. Die Sanierung selbst habe Geschichte geschrieben, für die Wächtersbach dann sogar den Hessischen Landesdenkmalpreis erhalten hat.

Freie Zeit in ihren verschiedenen historischen Facetten: Darum dreht sich in der Ausgabe 2023 des Gelnhäuser Heimatjahrbuchs viel. Dabei war es zunächst ein Privileg des Adels beziehungsweise der Oberschicht, selbstbestimmt freie Zeit zu gestalten. Lange war es für die meisten Menschen allein der Sonntagsspaziergang nach dem Kirchgang. Auch kostengünstig musste die Freizeitgestaltung für die meisten sein, wie es der Text „Schlichte Freizeit: Spielen ohne Spielplatz“ von Walter Uffelmann zeigt oder auch die Schilderung des „Wintersports in Gelnhausen“ zur Jugendzeit von Werner Kürle.

Heute gehört Freizeit für viele zu einem der höchsten Güter: Endlich mal Ruhe, mal wieder tun und lassen, was man will. Wobei viele Freizeitaktivitäten von Vereinen angeboten werden, deren Ehrenamtliche für entsprechende Angebote sorgen. Auch das ist eine Möglichkeit, die freie Zeit zu gestalten. Beiträge wie „Entwicklung der musikalischen Freizeitgestaltung der letzten 140 Jahre am Beispiel Wolferborn“ (Achim Lohrey) oder „Feuerwehr, Musikkapelle, Turnverein – Zusammenhalt und Gesundheit in der Wächtersbacher Steingutfabrik zu Schlierbach“ (Volker Kirchner) bieten Beispiele davon.

Weitere Themen des Jahrbuchs sind unter anderem die Beschreibung einer der frühesten Kilimandscharo-Besteigungen durch den späteren „Wahl-Gelnhäuser“ Otto Körner vor 125 Jahren, eine Kinderlandverschickung 1942 durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, die nach Geislitz ging (Marianne Bucher) und die Wiederentdeckung eines mittelalterlichen Kodex im Stadtarchiv Gelnhausen nach 135 Jahren (Anette Vinnen). Naturkundliches gibt es ebenfalls zu entdecken, so wird der Vogel des Jahres, der Wiedehopf, vorgestellt – ein prächtiger und überaus beliebter Gast in unseren Gefilden, der von Insekten nicht genug bekommen kann (Norbert Möller).

Landrat Thorsten Stolz vergaß bei seiner Ansprache nicht den Dank an alle Mitwirkenden, bei denen er neben den weiteren Autorinnen und Autoren auch Pfarrer Dr. Michael Lapp für die kirchlichen Gedenk- und Feiertagsinhalte, Künstler Achim Gogler und Hans Jürgen Freund für die Erstellung der Jahreschronik einschloss. Ein Dank ging zudem an das Druck- und Pressehaus Naumann als Kooperationspartner.

Die neue Auflage ist jetzt käuflich zu erwerben im Buchhandel in Gelnhausen, beim Zentrum für Regionalgeschichte, im Bürgerportal im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen sowie an weiteren ausgewählten Stellen im Kreisgebiet.