Halle in Wächtersbach wird belegt

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Ukrainehilfe MKK: Stand-by-Modus wird beendet, erste Vertriebene ziehen diese Woche ein

27.04.2022. – Nach zwei Wochen im Stand-by-Modus nimmt der Main-Kinzig-Kreis in dieser Woche die Turnhalle der Friedrich-August-Genth-Schule als Notunterkunft für Vertriebene aus der Ukraine in Betrieb. „Wir erwarten in dieser Woche rund 100 Geflüchtete, die wir zum großen Teil in Wächtersbach unterbringen müssen. Für die folgenden Wochen haben wir dann dort und in den bestehenden vier Hallen vorerst ausreichende Kapazitäten“, erklärt Landrat Thorsten Stolz.

Aufgrund etwas zurückgehender Flüchtlingszahlen hatte der Kreis entschieden, die Sporthalle in Wächtersbach nicht schon vor Ostern in Betrieb zu nehmen. Damit konnten personelle Ressourcen im Haupt- und Ehrenamt geschont werden. Der Main-Kinzig-Kreis hatte dafür die Kapazitäten in den bestehenden Hallen in Birstein, Bruchköbel, Hanau-Mittelbuchen und Langenselbold ausgereizt und Schlafstätten in ausreichender Zahl auch zwischenzeitlich freimachen können. Ohne die Belegung einer fünften Halle wird der Main-Kinzig-Kreis aber im Monat Mai nach den vorliegenden Prognosezahlen nicht auskommen.

Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, zuständige Sozialdezernentin im Main-Kinzig-Kreis, verdeutlicht, „dass Planungen immer nur auf halbwegs mittlere Sicht angelegt sein können“. „Wir sind mit Hochdruck dran, die Menschen in Wohnungen zu vermitteln“, so Simmler. Das bleibe ein kleinteiliges und aufwendiges Unterfangen mit all den Fragen, die sich bei einer Anmietung stellten. „Und doch machen wir dort Woche für Woche Fortschritte. Wir stocken das Wohnraumversorgungs-Team in unserer Koordinierungsstelle Ukrainehilfe MKK auch noch einmal um weitere drei Stellen auf. Aber von Neuem kommen eben wöchentlich auch zahlreiche Menschen aus der Ukraine bei uns an, so dass wir die Flexibilität und eben auch Kapazitäten brauchen und behalten müssen“, sagt Susanne Simmler.

In Wächtersbach stehen in der Sporthalle Schlaf- und Wohnkabinen für mindestens 160 Menschen bereit. Der Main-Kinzig-Kreis hat die Leitung der Notunterkunft, analog zu den anderen Hallen, an einen externen Betreiber vergeben. Die Versorgung mit Mahlzeiten wird an die Mittagsverpflegung der Schule angedockt.

Der Verwaltungsstab werde in den nächsten Wochen entscheiden, wie es mit den fünf Notunterkünften weitergeht und wo gegebenenfalls eine erste Halle auch wieder für den Schulsport und Private freigegeben werden könne, kündigt Susanne Simmler an. „Sinnvoll ist es, nicht nur auf die Reihenfolge der Eröffnung zu schauen und sozusagen in dieser Reihenfolge den Rückbau vorzunehmen“, so Simmler. „Wir nehmen auch Aspekte wie die Größe der Notunterkunft, die Ressourcen vor Ort, das Versorgungsumfeld oder die Verteilung im Landkreis in den Blick. Diese Entscheidungen sind letztlich wieder abhängig vom weiteren Fortgang des Krieges und der Entwicklung der Flüchtlingszahlen. Insofern können wir hier ehrlicherweise noch keinen Zeitplan benennen.“