Gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei wichtigen Themen der Gegenwart und Zukunft

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Um wichtige Kreis- und Wirtschaftsthemen ging es bei einer Zusammenkunft von Kreisspitze und Spitze der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern am IHK-Standort in Hanau. Unser Bild zeigt (von links): Salih Tasdirek, Michael Hoffmann, Winfried Ottmann, Prof. Dr. Sven Spieckermann, Karl-Friedrich Rudolf, Susanne Simmler, Dr. Gunther Quidde, Landrat Thorsten Stolz, Kerstin Oberhaus und IHK-Präsident Dr. Nobert Reichhold.

10. März 2022. - Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der russischen Armee auf die Ukraine und die Frage, wie der Main-Kinzig-Kreis Menschen helfen kann, die vor Gewalt und Zerstörung in ihrer Heimat geflohen sind, war das bestimmende Thema einer Gesprächsrunde zwischen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und der Kreisspitze. „Dieser regelmäßige Austausch ist die Grundlage für unsere gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis“, sagte IHK-Präsident Dr. Norbert Reichhold.

Aus aktuellem Anlass sprachen Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann mit den Vertretern der IHK über die jetzt nötige Hilfe für die Ukraine. Im Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen ging es auch um Sicherheit und Schutz der kritischen Infrastruktur im Main-Kinzig-Kreis. Ein weiteres Thema war die Zukunft der Beruflichen Schulen im Main-Kinzig-Kreis und welche Strategien geeignet sind, um diese langfristig zu stärken. An dem Gespräch nahmen neben IHK-Präsident Dr. Norbert Reichhold auch IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde teil sowie die Mitglieder des IHK-Präsidiums Michael Hoffmann, Kerstin Oberhaus, Karl-Friedrich Rudolf, Prof. Dr. Sven Spieckermann und Salih Tasdirek.

„Der Main-Kinzig-Kreis konzentriert sich derzeit auf die Anmietung von Wohnraum für geflüchtete Menschen aus der Ukraine, das ist unsere dringlichste Aufgabe“, sagte Landrat Thorsten Stolz. Die Hilfsbereitschaft der Menschen im Main-Kinzig-Kreis sei deutlich spürbar, das Schicksal der durch den Krieg auseinandergerissenen Familien hinterlasse auch hier einen tiefen Eindruck. „Es ist deshalb besonders wichtig, dass wir den Menschen, von denen sicherlich viele traumatisiert und verängstigt bei uns ankommen werden, eine sichere Unterkunft und eine medizinische und psychologische Betreuung anbieten können“, erklärte Susanne Simmler. Um die Hilfsangebote und Hilfeanfragen für die ankommenden Menschen zu bündeln, hat der Main-Kinzig-Kreis eine zentrale Internetplattform auf www.mkk.de unter „Ukrainehilfe“ eingerichtet.

Reichhold betonte, dass Hilfsangebote aus Deutschland, die für die Menschen in der Ukraine bestimmt seien, gezielt geplant werden sollten. „Es ist wichtig, auf verlässliche Hilfsorganisationen vor Ort zurückzugreifen, um genau ermitteln zu können, was genau benötigt wird“, erklärte er. Zahlreiche Unternehmen und Betriebe im Main-Kinzig-Kreis hätten sich hier bereits engagiert. Manche hätten selbst Mitarbeitende in Firmenniederlassungen in der Ukraine, um die sie sich nun verstärkt kümmern.

In diesem Zusammenhang ging es auch um die Sicherheit der Energieversorgung im Main-Kinzig-Kreis und den Schutz der sensiblen Infrastruktur vor Cyberangriffen und Sabotageakten. „Das Thema beschäftigt uns schon seit längerem. Für die Kreiswerke Main-Kinzig als kommunalem Energieversorger haben wir schon vor mehreren Jahren die Sicherheitsvorkehrungen deutlich erhöht“, sagte der Landrat. Denn die Versorgung mit genügend Energie sei im Wirtschaftsraum Main-Kinzig-Kreis von großer Bedeutung und werde auch in den nächsten Jahren im Mittelpunkt entsprechender Planungen stehen, gerade auch, was die Ansiedlung neuer Unternehmen und Rechenzentren angeht. „Im hessenweiten Vergleich hat der Main-Kinzig-Kreis einen deutlichen Vorsprung vor anderen Landkreisen, was die Mengen an grün erzeugtem Strom angeht, aber wir werden diese Mengen künftig noch stärker ausbauen müssen. Zum einen, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, zum anderen aber auch, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland zu verringern“, sagte der Landrat.

Einig waren sich die Anwesenden auch darüber, dass frühzeitig die Stärkung der Berufsschulen im Main-Kinzig-Kreis in Angriff genommen werden muss, damit hier wohnortnahe Angebote bestehen bleiben können. „Denn wenn junge Leute ohne Führerschein wissen, dass der Weg zur Berufsschule weit ist, entscheiden sie sich am Ende vielleicht gegen einen bestimmten Beruf, auch wenn hier dringend Nachwuchs gesucht wird. Das wäre insbesondere für Ausbildungsbetriebe etwa im Bäcker- oder Metzgerhandwerk fatal“, sagte Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann. Daher sei es sinnvoll, über die Verlagerung von einzelnen Ausbildungsschwerpunkten nachzudenken: Weg von zentralen Angeboten in Frankfurt hin in den Main-Kinzig-Kreis. Kreisspitze und IHK-Vertreter vereinbarten einen weiteren Austausch bei allen angesprochenen Themen.