„Wir helfen schnell, brauchen aber den Erstkontakt“

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4. März 2022. - Der Main-Kinzig-Kreis hat erneut darum gebeten, dass sich Geflüchtete aus der Ukraine, die schon bei Freunden oder Verwandten im Kreisgebiet untergekommen sind, beim Kreis melden. Das könnten aber auch die Bürgerinnen und Bürger für sie erledigen, die ukrainische Geflüchtete erwarten und in absehbarer Zeit zu Hause aufnehmen werden oder aber von Ankünften wissen. „Wir helfen schnell und zuverlässig und können den Menschen auf direktem Wege die Unterstützung zukommen lassen, die sie gerade benötigen“, erklärt Landrat Thorsten Stolz. „Dazu brauchen wir allerdings einen Erstkontakt. Unser Ukrainehilfe-Team steht bereit und verfügt über dichte Netzwerke, mit denen wir unbürokratisch zur Seite stehen können.“

Eine Meldung bei der Ausländerbehörde ist formal zwar in den ersten Tagen nicht nötig. Sie ist aber sinnvoll, um Hilfen und Fragen der Unterbringung und der weiteren Unterstützung zentral zu koordinieren. Gerade, wenn noch nicht klar ist, wo man die nächste Zeit wohnen wird, hilft der Main-Kinzig-Kreis. Menschen können sich entweder ganz einfach online auf der Internetseite des Kreises www.mkk.de (unter „Ukrainehilfe MKK“ ) selbst registrieren und ihre biometrischen Reisepässe oder Ausweise übermitteln oder sie machen das per Mail an ukraine@mkk.de. Des weiteren können sich die Menschen beim Ukrainehilfe-Telefon unter 06051-8518000 melden.

Wichtig ist, dass bei der Meldung ein Kontakt angegeben wird, über den die Person oder ihre Unterstützerinnen und Unterstützer im Kreisgebiet erreicht werden können. Danach erfolgt die Zuteilung einer Unterkunft, für die die Menschen vom Main-Kinzig-Kreis angerufen werden. Für eine offizielle Meldung sind die biometrischen Reisepässe oder Ausweise per Mail an ukraine@mkk.de mitzuschicken.

Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler hebt hervor, „dass niemand alleingelassen wird, der vor den russischen Bomben in unsere Region flieht“. „Es sind viele Dinge, die die Menschen aus der Ukraine im Moment beschäftigen, viele existenzielle Themen, auch traumatische Belastungen. Wir haben Fachleute und Netzwerke, die helfen können und uns, aber vor allem den Menschen zur Seite stehen. Wir haben den Bereich Gesundheit mit an Bord, Kolleginnen und Kollegen aus dem Jugendamt, Verbände, mit denen wir kooperieren, Privatinitiativen und noch einige mehr“, zählt Sozial- und Ordnungsdezernentin Simmler auf. „Wir sind als Main-Kinzig-Kreis vorbereitet und suchen den Kontakt. Wir wissen im Moment aber nicht von jeder Einreise. Da brauchen wir eben diese Kontaktaufnahme, damit die Hilfe auch da ankommt, wo sie gebraucht wird.“

Die ersten Geflüchteten, die sich beim Main-Kinzig-Kreis gemeldet haben – bis Freitagmorgen waren es 64, vorwiegend Frauen und Kinder –, sind hauptsächlich bei Freunden und Verwandten in deren Wohnungen und Häusern untergekommen. „Natürlich ist klar, dass nicht der erste Gedanke nach der Flucht vor diesem fürchterlichen Krieg direkt der Gedanke an ein Amt ist. Das ist auch in Ordnung“, erläutert Simmler weiter. „Wichtig ist das Ankommen-Können, die Hilfe für die ersten Tage und danach die Orientierung und die Vermittlung von dauerhafterem Wohnraum.“ Dazu sei es eben notwendig, von den Menschen zu wissen, wo sie sich derzeit aufhalten oder für wann eine Ankunft geplant ist.

Für die nächsten Tage erwartet der Kreis mehr Menschen, die noch ohne feste Bleibe und ohne Kontakte in die Region sind. Um flexibel und in größerem Umfang Unterbringungsmöglichkeiten zu haben, greift der Kreis neben privat angebotenen Wohnungen auch auf größere Einrichtungen zurück wie das Jugendzentrum Ronneburg. Vereine und Privatleute, die die Wohnhäuser für die nächste Zeit schon gebucht hatten, sind über die besondere Situation informiert worden; Buchungsbestätigungen des Jugendzentrums wurden zunächst für die kommenden zwei Wochen zurückgenommen. „Wir erleben eine äußerst dynamische Entwicklung. Wir wissen nicht, an welchem Tag und zu welcher Tageszeit und in welcher Zahl Menschen bei uns Obdach und Schutz suchen. Da brauchen wir Einrichtungen wie das Jugendzentrum als notwendige Reserve. Ich vertraue auf das Verständnis all jener, die jetzt zunächst einmal umplanen oder ihre Vereinsfahrt absagen müssen“, sagte Landrat Thorsten Stolz.

Neben der kreiseigenen Einrichtung sind weitere größere Liegenschaften im Gespräch, um eine möglichst geschützte Erstsituation bieten zu können. „Wir haben zum Beispiel im Deutschen Roten Kreuz einen verlässlichen Partner an der Seite, der bereits ab diesem Wochenende die Erstbetreuung übernehmen wird“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. „Das ist auch erst einmal wichtig. Dann sind wir natürlich ebenfalls vor Ort und – ganz wichtig – auch Bürgerinnen und Bürger aus der Region haben ihre Hilfe angeboten. Das ist ein wichtiges Signal von uns allen in Richtung der Ukrainerinnen und Ukrainer.“

Weiterhin nimmt der Main-Kinzig-Kreis Angebote für private Wohnungen entgegen. Dazu genügt eine E-Mail an wohnraum@mkk.de.
Zentrale Fragen rund um die Themen Unterbringung, Melden und Helfen werden auf der Kreishomepage unter „Ukrainehilfe MKK“ beantwortet.
Für spezielle Fragen zur Hilfe von ukrainischen Geflüchteten ist das Ukrainehilfe-Telefon geschaltet: 06051-8518000.