Kommunale Gesundheitskonferenz: Innovative Projekte, Fachkräftesicherung und neue Schwerpunktfelder

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18. Dezember 2025- Die Kommunale Gesundheitskonferenz hat sich in ihrer jüngsten Sitzung mit der gesundheitlichen Versorgung im Kreisgebiet befasst. Rund 30 Fachleute aus 21 Institutionen berieten über aktuelle Zwischenstände zu den Themen, mit denen sich die verschiedenen Arbeitsgruppen bereits befassen: die Hebammenversorgung, der Hitzeaktionsplan, sektorenübergreifende Versorgung sowie die Fachkräftesicherung und -gewinnung. Neue Schwerpunktthemen kamen im Laufe der Diskussionen hinzu, etwa Krisenmanagement und Katastrophenvorsorge.

Impulsvorträge reicherten die Konferenz an. Den Anfang machte Jörg Karnelka, Geschäftsführer der Main-Kinzig-Akademie für Gesundheit und Pflege. Im Rahmen seiner Präsentation erläuterte er das umfassende Ausbildungsangebot der Akademie sowie die geplanten Erweiterungen für die kommenden Jahre. Besonders hervorzuheben ist, dass im Herbst dieses Jahres erstmals die Ausbildung zu Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten begonnen wurde – ein bedeutender Schritt in der Sicherstellung von Fachkräften für die Region.

Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr des Main-Kinzig-Kreises, schlug die Gründung einer neuen Arbeitsgruppe vor, die sich künftig mit Krisenmanagement und Katastrophenvorsorge im Gesundheitswesen befassen soll. Nach einer umfangreichen Präsentation und anschließender Diskussion wurde die Gründung der Arbeitsgruppe einstimmig beschlossen, was die Wichtigkeit dieses Themas für die Zukunft der Gesundheitsversorgung unterstreicht.

Ein weiterer Beitrag kam von Chris Rosner von der Aids-Hilfe Hessen und Hannah Pfister vom Diakonischen Werk Hanau-Main-Kinzig, die das Thema „Zugang schaffen – Gesundheit fördern – Überleben sichern“ in den Mittelpunkt ihres Vortrags stellten. Ein wesentlicher Bestandteil ihres Impulsvortrages war der Einsatz des Medikaments Naloxon für Drogenkonsumierende, das Leben retten kann. Zudem präsentierten sie das Projekt der „Safer-Use-Automaten“, das vom Main-Kinzig-Kreis unterstützt wird. Dieses Automaten-System, das in bestimmten Städten und Regionen installiert wird, ermöglicht den sicheren Konsum von Drogen, indem sie einen anonymen Zugang zu sterilen Konsumutensilien und Präventionsmaterialien bieten. Die Automaten sind in Deutschland bereits an 180 Standorten vertreten, darunter auch in Hessen.

„Die Kommunale Gesundheitskonferenz hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens für die Zukunftsfähigkeit der gesundheitlichen Versorgung im Main-Kinzig-Kreis sind“, sagte Landrat und Gesundheitsdezernent Thorsten Stolz.