Sozialpreis des Main-Kinzig-Kreises wirft Schlaglicht auf vier engagierte Preisträger und Preisträgerinnen
18. November 2025 - Die diesjährigen Personen und Initiativen, die den Preis für besonderes ehrenamtliches soziales Engagement – kurz Sozialpreis – erhalten, haben eines gemeinsam: Sie sind unverzichtbar und leisten einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Während einer Feierstunde im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Forums in Gelnhausen wurden der Verein für Nachbarschaftshilfe Schöneck, die Notfallseelsorge Main-Kinzig, Corina Wink vom Tierheim Gelnhausen, sowie Hong Ton ausgezeichnet, weil er sich im Bereich Nachhilfe und Bildung für junge Menschen engagiert. Die Auszeichnungen überreichte Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann gemeinsam mit Jörg Mair, Vorsitzender des Sozialausschusses des Kreistags.
„Alle Preisträgerinnen und Preisträger eint eine Sache: Sie bringen sich für die Allgemeinheit ein, in ganz unterschiedlichen Bereichen und in der ihnen ganz eigenen Weise. Wir brauchen solche Menschen, die sich mit Leidenschaft und ganz viel Herzblut für andere stark machen und die dadurch zu starken Vorbildern werden“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann. Die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Familie, Senioren und Demografie des Kreistags mussten aus einer ganzen Reihe von Vorschlägen eine Auswahl treffen. „Das ist nicht leichtgefallen und zeigt, dass ehrenamtliches Wirken im Main-Kinzig-Kreis von vielen Menschen getragen wird. Die Preisverleihung soll ein Schlaglicht auf bürgerschaftliches Wirken werfen und andere dazu ermuntern, sich ebenfalls einzusetzen“, erklärte Jörg Mair. Die Preisträgerinnen und Preisträger machten deutlich, dass es nie eine Person alleine ist, sondern dass zum Gelingen immer viele andere beitragen und solches Engagement von der Gemeinschaft Gleichgesinnter befeuert wird. „Ehrenamt ist in diesem Sinne mehr wie eine innere Berufung und die Überzeugung, sich selbst in den Dienst einer Sache zu stellen, die wichtig für andere ist. Deshalb stecken diese Menschen viel Herzblut, Zeit und Kraft in ihre Projekte. Diese Ehrenamtlichen sind das Rückgrat unserer Gesellschaft“, sagte Andreas Hofmann.
Der Verein für Nachbarschaftshilfe Schöneck e.V. setzt sich seit vielen Jahren mit großem Engagement dafür ein, dass Seniorinnen und Senioren möglichst lange ein selbstbestimmtes und aktives Leben führen können. Der Verein ist seit vielen Jahren eine unverzichtbare Stütze für die Menschen in der Gemeinde, insbesondere für seine mehr als 300 Mitglieder, von denen ein großer Teil älter als 80 Jahre ist. Der Verein bietet vielfältige Hilfeleistungen an und unterstützt soziale Teilhabe. 2024 erbrachten die Mitglieder rund 800 Hilfeleistungen, die von etwa 30 aktiven ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer übernommen wurden. Schwerpunkt dieser Unterstützung sind mobilitätsunterstützende Aufgaben. Auf dem Programm stehen auch Spieleabende, Ausflüge und Spaziergänge sowie Informationsveranstaltungen zur altersrelevanten Themen. Vorgeschlagen hatte Marion Christof den Verein.
Der in Hanau lebende Hong Ton engagiert sich seit 2013 im Bereich Nachhilfe und Bildung als ehrenamtlicher Nachhilfelehrer, zunächst im Jugendzentrum Hanau-Kesselstadt und seit Oktober 2023 im Kulturforum Hanau. Sein Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund sowie jungen Menschen aus finanziell benachteiligten Familien. Hong Ton hilft bei der Suche nach Praktikumsplätzen und organisiert Sachspenden, etwa für Schulmaterial. Er lädt ehemalige Schülerinnen und Schüler zu gemeinsamen Veranstaltungen ein und bietet nicht nur fachliche Unterstützung, sondern begleitet individuell und motiviert seine Schützlinge. Er unterrichtet vier bis fünf Mal pro Woche, oft mehrere Stunden täglich, insbesondere während der Prüfungsphasen. Mit seiner Arbeit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in der Region. Vorgeschlagen wurde Hong Ton von Derya Bayrak.
Corina Wink arbeitet seit mehr als 30 Jahren ehrenamtlich im Tierheim in Gelnhausen. Sie ist Vorsitzende und Tierheimleiterin und hilft dabei, dass Tiere eine zweite Chance erhalten und einen liebevollen Platz erhalten. Corina Wink hat den Tierschutz zu ihrer Lebensaufgabe gemacht. Ihr Einsatz geht weit über eine gewöhnliche Berufstätigkeit hinaus. Sie übernimmt die komplette Organisation des Tierheims, führt das Mitarbeiterteam, ist Ansprechpartnerin für Kunden und Kundinnen, Behörden, Polizei und Feuerwehr und ist jederzeit auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten erreichbar. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Betreuung von schwierigen, alten, kranken und traumatisierten Tieren. Sie setzt sich mit viel Geduld. Einfühlungsvermögen und großer Tierliebe dafür ein, das Leiden dieser Tiere zu lindern und ihnen Lebensfreude zurückzugeben. Im Tierheim Gelnhausen werden jährlich etwa 80 bis 100 Hunde, rund 30 Katzen sowie zahlreiche Kleintiere, darunter Pferde, Esel und Schafe versorgt. Viele dieser Tiere stammen aus nicht artgerechter Haltung oder wurden gequält. Corina Wink kümmert sich auch um die tierärztliche Versorgung und um die Vermittlung in ein neues Zuhause. Für den Preis vorgeschlagen wurde Corina Wink von Karl-Heinz Schmidt.
Die Notfallseelsorge Main-Kinzig bietet Erste Hilfe für Menschen, die sich in einer seelischen Ausnahmesituation befinden: nach schweren Unfällen, plötzlichen Todesfällen oder anderen Notlagen. Die Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger begleiten Betroffene und sind für sie eine wichtige Anlaufstelle, eine Art Anker in einer außergewöhnlich belastenden Situation. Die Ehrenamtlichen spenden Trost, hören aufmerksam zu und geben Halt, wenn das Leben aus dem Gleichgewicht gerät. Diese Tätigkeit erfordert ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, psychischer Belastbarkeit und Einfühlungsvermögen. Neben der Begleitung der Betroffenen spielt die Unterstützung von Einsatzkräften aus Rettungsdienst und Feuerwehr eine immer größere Rolle. Nach belastenden Einsätzen können auch diese auf Wunsch seelsorgerische Begleitung und Hilfe erhalten, so wird die Notfallseelsorge auch zur Hilfe für Helfende. Till Martin Wisseler hatte den Verein für den Sozialpreis vorgeschlagen.
Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von Harry Wenz von der Musikschule Main-Kinzig am Kontrabass und Linda Krieg, die zu seiner Instrumentalbegleitung sang.
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