Leichtere Integration durch Beschäftigung

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04. März 2024 - Im Main-Kinzig-Kreis ist es gelebte Praxis, dass sich Geflüchtete, die in der Region untergebracht sind, gemeinnützig betätigen. Auf den positiven Erfahrungen haben der Kreis, die Städte und Gemeinden, kommunale Betriebe und auch Vereine und gemeinwohlorientierte Träger in den vergangenen Monaten aufbauen können, als mit der größeren Zahl an Geflüchteten häufigere Anfragen nach Beschäftigung eingingen, etwa bei der Ausländerbehörde oder in den Rathäusern. „Die Menschen haben weit überwiegend den Wunsch, sich einzubringen und zu arbeiten. Das ist auch nur zu verständlich und mit Blick auf die weitere Integration, nicht zuletzt in die Arbeitswelt, absolut zu empfehlen. Und ganz im Gegensatz zum derzeitigen Eindruck ist das auch nichts Neues, sondern wird sowohl von uns als auch von den Menschen seit vielen Jahren so praktiziert“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. „Arbeit ist vorhanden, insofern gibt es nicht nur die Anfragen seitens der Geflüchteten sondern auch reichlich Bedarf, sei es in den Einrichtungen selbst, in denen die Menschen untergebracht sind, sei es bei Tafeln, Vereinen oder anderen gemeinnützigen Institutionen. Nachfrage und Bedarfe muss man bloß zusammenbringen.“

Regelmäßig macht der Main-Kinzig-Kreis darauf aufmerksam, welche Einsatzmöglichkeiten für Geflüchtete in Frage kommen, die nicht mit ihrem Aufenthaltsstatus kollidieren. Der Kreis kann durch seine Praxis rund um die Einrichtung Hof Reith in Schlüchtern auf jahrelange Erfahrungen in dem Bereich blicken. Gemeinnützige Arbeit umfasst eine große Bandbreite an Arbeitsgelegenheiten, die den allgemeinen Arbeitsmarkt nicht belasten. Das können Tätigkeiten rund um eine Gemeinschaftseinrichtung sein, etwa als Unterstützung für den Hausmeister oder die Standortleitung. Ebenso können Asylbegehrende extern eingesetzt werden. Denkbar sind Arbeiten im Bereich Landschaftspflege, Bauhöfe, Werkstätten, Umweltschutz oder als Hilfe in Ehrenamts- und Freiwilligenagenturen.

Im vergangenen Jahr hat der Kreis zudem eine Schnittstelle bei der gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) geschaffen. Dort gibt es für Interessenten alle notwendigen Informationen. Fragen zu gemeinnütziger Arbeit werden direkt beantwortet. In einigen Fällen konnte die AQA auch schon direkt zwischen Geflüchtetem und möglichem Einsatzort vermitteln.

Insgesamt haben sich Geflüchtete alleine in den vergangenen beiden Jahren in 26.400 Arbeitsstunden gemeinnützig betätigt. Das heißt, sie haben neben den eigenen Verpflichtungen und ehrenamtlichen Diensten in ihrer Einrichtung auf Basis einer Aufwandsentschädigung gearbeitet.

Der grobe Rahmen umfasst eine wöchentliche Arbeitszeit von bis zu 20 Stunden für die Dauer von maximal sechs Monaten, je nach Bedarf des Einsatzträgers. Für den Einsatzträger selbst entstehen keine Kosten. Die Kosten, die gegebenenfalls für Arbeitskleidung, Führungszeugnisse, Impfungen oder anderes anfallen, werden vom Main-Kinzig-Kreis übernommen.

„Nach unserer Erfahrung gehen die Menschen in ihrer Tätigkeit auf. Ihre Deutschkenntnisse, ihre Ortskenntnisse, ihre Kontakte zu anderen Menschen im Ort: All das profitiert enorm von der Beschäftigung. Das spricht sich vor allem auch rum. Wir müssen unter den Geflüchteten gar nicht groß Werbung machen, sie fragen von sich aus, wie sie sich einbringen und wo sie mitarbeiten können“, so Susanne Simmler.

AQA ist Ansprechpartner bei Arbeitsgelegenheiten

Wer Gelegenheiten zu gemeinnütziger Arbeit anbieten kann oder Fragen zu den Anforderungen hat, kann sich an die AQA wenden. Die Koordinationsstelle in Gründau-Rothenbergen ist per Mail an AQA-AGH-Asyl@aqa.de sowie per Telefon unter 06051 971035238 erreichbar.