Klimaschutzkonzept für den Main-Kinzig-Kreis vom Kreistag beschlossen

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Die klimatische Veränderungen bedeuten zusätzliche Herausforderungen und erfordern verantwortungsvolles Handeln.

15. Dezember 2023 - Der Main-Kinzig-Kreis setzt einen Schwerpunkt auf die nachhaltige Entwicklung und damit auch im Klimaschutz. Um die Aufgaben und Herausforderungen konkreter zu fassen, hat sich die Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin Susanne Simmler dafür eingesetzt, ein entsprechendes Klimaschutzkonzept auf den Weg zu bringen. Mit dem „Klimaneutralitätsbeschluss“ des Kreistags vom 28.04.2023 wurde dieses Engagement bekräftigt, denn der Beschluss hält fest, dass der Main-Kinzig-Kreis eine Klimaneutralität bis 2045 anstrebt.

Damit dieser Umstieg gelingt, setzt die Kreisverwaltung auf drei parallele Planungsinstrumente. Darunter fällt die Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzepts, des Klimaanpassungskonzepts und die Potenzialstudie „Erneuerbare Energien“. Die Potenzialstudie wurde bereits erstellt, das Klimaanpassungskonzept ist aktuell in Arbeit und das Klimaschutzkonzept wurde vor kurzem fertiggestellt und jetzt vom Kreistag mehrheitlich beschlossen.

In dem 250-seitigen Konzept steckt viel Arbeit und noch mehr Informationen, so enthält es zunächst eine Situationsanalyse der relevanten Daten des Kreises. Dadurch wird ersichtlich, dass im Betrachtungsjahr 2019 der CO2-Ausstoß im Kreis bei 3.071.870 Tonnen lag. Diese genaue Kenntnis über den CO2-Fußabdruck ist als „Startbilanz“ die Basis für Aktivitäten zur spezifischen Einsparung von Treibhausgasen und damit für wirksame Klimaschutzmaßnahmen. Dabei liegt die notwendige Emissionsreduktion bis 2045 jährlich bei ca. 110.300 Tonnen CO2. Im Konzept wurden mit dem Zielhorizont 2030 und 2045 schrittweise Reduktionsszenarien in den drei Sektoren Strom, Wärme und Verkehr erstellt, die beschreiben, wie mit ambitionierten Maßnahmen eine Emissionsreduktion um 93 Prozent möglich ist.

Der Kreis als Bindeglied zwischen Staat, kreisangehörigen Kommunen, lokalen Unternehmen und Bürgerschaft geht mit der Entwicklung pragmatischer Lösungen im Rahmen des Integrierten Klimaschutzkonzepts vorbildlich voran. Im Konzept aufgeführte Maßnahmen für die Kreisverwaltung sind beispielsweise die Einführung eines kommunalen Energiemanagements (KEM) zum Energiecontrolling sowie ein kommunales Immobilienmanagement für die Sanierungs- und Neubaumaßnahmen an Schulliegenschaften. Auch für die Eigenbetriebe des Kreises wurden in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen geeignete Maßnahmen festgehalten. Dazu zählt ein Photovoltaik-Pilotprojekt der Kreiswerke, die Vergärung von Biogut in der Abfallwirtschaft, sowie die Anschaffung hocheffizienter Pumpen für Sickerwasser im Bereich der Deponien in Hailer, Hohenzell, Bruchköbel und Neuberg.

Um den Main-Kinzig-Kreis fit für die Zukunft zu machen, so Susanne Simmler, sei im nächsten Schritt vor allem die Umsetzung von wirksamen Anpassungen vor Ort wichtig. Der Beschluss des Integrierten Klimaschutzkonzepts durch den Kreistag ist dabei ein Meilenstein, denn viele Maßnahmen können durch das Vorliegen eines Konzepts finanziell gefördert werden. Solche Förderungen sind in der angespannten Finanzlage unabdingbar. Gleichzeitig ist das vorgelegte Klimaschutzkonzept nur ein erster wichtiger Schritt. „Wir verstehen das integrierte Klimaschutzkonzept als lebenden und sich ständig anpassenden Prozess“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete. Denn es gilt das Konzept ständig fortzuentwickeln, zu verstetigen und an die aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen. Der Prozess wird begleitet durch einen „Klimaschutzbeirat“ mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Handel und Verkehr, Schulen, Naturschutzverbänden und Vereinen.

Das Integrierte Klimaschutzkonzept wird in Kürze ist auf der Homepage des Main-Kinzig-Kreises vollständig einzusehen sein.