Neue LWV-Verbandsspitze gewählt

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Die LWV-Verbandsspitze ab Mai 2024 (v. l.): der hauptamtliche Beigeordnete Dieter Schütz, die künftige Landesdirektorin Susanne Simmler und die künftige Erste Beigeordnete Ulrike Gote. (Foto: Uwe Zucchi)

Kassel (lwv): Die SPD-Politikerin Susanne Simmler wird neue Landesdirektorin des LWV Hessen. Die Abgeordneten der Verbandsversammlung haben sie heute mit 46 von 68 abgegebenen Stimmen zur Nachfolgerin von Susanne Selbert (SPD) gewählt, die nicht noch einmal kandidierte und in den Ruhestand geht. Neue Erste Beigeordnete ist Ulrike Gote (Bündnis 90/Die Grünen), die ihrem Parteikollegen Dr. Andreas Jürgens nachfolgt, der nach zwölf Jahren für keine weitere Amtszeit zur Verfügung stand und sich ebenfalls in den Ruhestand verabschieden wird. Gote erhielt 42 von 67 abgegebenen Stimmen. Beide werden ihr Amt am 1. Mai 2024 antreten.

Komplettiert wird die Verbandsspitze durch den hauptamtlichen Beigeordneten und Kämmerer Dieter Schütz (FDP), der bereits im Juli einstimmig in seinem Amt bestätigt wurde. Seine zweite Amtszeit beginnt am 1. Januar 2024.

Die Landesdirektorin und die hauptamtliche Beigeordnete wurden für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Im Anschluss an die Wahlen sind sie von Präsident Friedel Kopp ins Amt eingeführt, vereidigt und verpflichtet worden. Landesdirektorin Susanne Selbert übergab ihnen ihre Ernennungsurkunden und wünschte für die neuen Aufgaben viel Glück und Erfolg.

Susanne Simmler, die neue Landesdirektorin des LWV, ist seit April 2014 Vize-Landrätin des Main-Kinzig-Kreises. Als Erste Kreisbeigeordnete ist sie unter anderem für die Fachbereiche Soziale Teilhabe und Förderung, Gesundheit, Datenschutz, Chancengleichheit, Umwelt und Naturschutz sowie Sicherheit, Migration und Integration zuständig. Sie ist derzeit Abgeordnete in der LWV-Verbandsversammlung und zugleich Vorsitzende verschiedener Aufsichts- und Verwaltungsräte in ihrer Heimatregion, etwa des Kommunalen Centers für Arbeit. Vor ihrer Tätigkeit als Vize-Landrätin war sie ab November 2012 Geschäftsführerin der von ihr mit initiierten kreiseigenen Breitbandgesellschaft sowie Amtsleiterin für die Bereiche Wirtschaft, Arbeit, Tourismus und Sport im Main-Kinzig-Kreis.

Simmler ist am 14. Oktober 1976 in Erlenbach am Main geboren. Sie studierte in Bamberg Politologie und Pädagogik und startete ihre berufliche Laufbahn zunächst als freiberufliche Bildungsreferentin. Es folgten Beschäftigungen für die SPD Main-Kinzig, die Leitung der Arbeitsvermittlung bei der aQa gGmbH und ab 2005 die Referatsleitung Wirtschaft und Arbeit im Main-Kinzig-Kreis. Bundesweite Aufmerksamkeit erlangten in den vergangenen Jahren Simmlers Initiativen rund um die finanzielle Ausstattung der Pflege. Die 47-Jährige ist verheiratet, Mutter zweier Kinder und lebt derzeit in Hanau. Für ihr neues Amt wird sie mit der Familie nach Nordhessen ziehen.

Ulrike Gote, neue Erste Beigeordnete des LWV, war bis zum April 2023 Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung im Land Berlin. Zudem war sie dort Vorsitzende bzw. Mitglied verschiedener Aufsichtsräte – etwa der Charité Universitätsmedizin Berlin –, Mitglied in mehreren Fachministerkonferenzen sowie Kuratorien verschiedener Berliner Hochschulen und Universitäten. Zuvor wirkte sie von 2019 bis 2021 in der Stadt Kassel als Dezernentin für Jugend, Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit und war auch dort in mehreren Aufsichtsräten vertreten, zum Beispiel bei der Gesundheit Nordhessen Holding und Klinikum GmbH.

Gote ist am 26. Oktober 1965 in Trier geboren. Sie studierte Geoökologie an der Universität Bayreuth und wurde 1998 das erste Mal in den Bayerischen Landtag gewählt, dem sie dann durchgehend 20 Jahre lang angehörte. Während dieser Zeit übte sie verschiedene Positionen für die Landtagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN aus, etwa als Parlamentarische Geschäftsführerin. Von 2013 bis 2018 war sie zudem Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags. Die 58-Jährige ist verheiratet, Mutter von drei Kindern und lebt in Kassel.

Die Verbandsversammlung (VV) des LWV Hessen ist das oberste Organ des Verbandes. Als sogenanntes Hessisches Sozialparlament hat sie maßgeblichen Anteil an der Gestaltung der sozialen Infrastruktur in Hessen. Sie tritt vierteljährlich im historischen Ständehaus in Kassel zusammen, dem Sitz der Haupt- und Regionalverwaltung Kassel des LWV Hessen.

Der VV gehören 75 Abgeordnete an, die von den Stadtverordnetenversammlungen der kreisfreien Städte und den Landkreistagen 2021 für die Dauer von fünf Jahren gewählt wurden. Sie verteilen sich auf sieben Fraktionen:

  • CDU 22 Sitze
  • SPD 19 Sitze
  • Bündnis 90/Die Grünen 15 Sitze
  • FDP 6 Sitze
  • Freie Wähler 5 Sitze
  • Die Linke 4 Sitze
  • AfD 4 Sitze

SPD, Grüne, FDP und Freie Wähler bilden in dieser Legislaturperiode eine Koalition.

Der Landeswohlfahrtsverband Hessen ist ein Zusammenschluss der Landkreise und kreisfreien Städte, dem soziale Aufgaben übertragen wurden.

  • Er unterstützt behinderte, psychisch kranke und sozial benachteiligte Menschen in ihrem Alltag und im Beruf.
  • Er betreut Kriegsbeschädigte, deren Angehörige und Hinterbliebene.
  • Er ist Träger von Förderschulen und Frühförderstellen.
  • Er ist Alleingesellschafter der Vitos GmbH, die einen wesentlichen Teil der psychiatrischen Versorgung in Hessen sicherstellt.

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