Sichtbares Zeichen der Solidarität mit Betroffenen

pm-img
Der Main-Kinzig-Kreis, die Stadt Gelnhausen sowie die Frauenhäuser in Hanau und Wächtersbach zeigen gemeinsam Flagge gegen Gewalt an Frauen.

24. November 2023 - Auch in diesem Jahr beteiligen sich der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Gelnhausen an der Fahnenaktion „Frei leben ohne Gewalt“ zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Unter der Schirmherrschaft der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler und des Bürgermeisters der Stadt Gelnhausen, Christian Litzinger, setzten die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Main-Kinzig-Kreises, Grit Ciani und ihre Kollegin Ulrike Schmid, und die Frauenbeauftragte der Stadt Gelnhausen, Heike Schmidt, gemeinsam mit den Frauenhäusern ein Zeichen. Sie wiesen auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, am 25. November, hin. Am Gelnhäuser Kino „Pali“ hissten sie gemeinsam die leuchtend blaue Flagge.

Frauen die Gewalt erleben sind keine Ausnahme. Eine aktuelle Ausstellung im Main-Kinzig-Forum zeigt auf drastische Weise, wie Frauen nicht nur unter Druck gesetzt werden und psychische und physische Gewalt ausgesetzt sind, sondern sogar kalt und gezielt ermordet werden. Darunter finden sich auch Fälle aus dem Main-Kinzig-Kreis. Im Main-Kinzig-Kreis hat sich die Situation in den vergangenen Jahren nicht entspannt, wie die Unterstützerinnen und Unterstützer der Aktion hervorhoben, darunter Vertreterinnen der beiden Frauenhäuser in Hanau und Wächtersbach.

Alter, Bildung, Einkommen oder gesellschaftliche Stellung spielten dabei keine Rolle, erklärten die Veranstalterinnen mit Verweis auf ihre tägliche Arbeit. Gewalt, die oft in den eigenen vier Wänden stattfindet, also an einem Ort, an dem sich die Frauen eigentlich sicher fühlen sollten. Doch oft sind nicht nur Frauen betroffen, sondern auch Kinder. Darauf machten alle Anwesenden aufmerksam. In vielen Fällen leiden auch sie unter Missbrauch und Körperverletzung.

Im Rahmen der Fahnenhissung riefen die Akteurinnen und Akteure am Kino Pali zu einem anhaltenden Protest gegen jede Form der Diskriminierung, Unterdrückung und Misshandlung auf. Gewalt gegen Frauen habe in unserer Gesellschaft keinen Platz. Niemand dürfe diesen Übergriffen hilflos ausgesetzt sein. Wichtig sei vor allem zu wissen, wo sich jede Person vor Ort Rat und Unterstützung holen kann: Auch wer sich unsicher ist, etwas beobachtet hat oder etwas nicht einordnen kann, findet Antworten bei den Anlaufstellen. Wegschauen oder Weghören sei hingegen keine Option.

Am Vormittag wie auch für den Abend waren Diskussionen zu dem Thema vorbereitet, ausgehend von Filmen, die mit freundlicher Unterstützung des Pali um Stephan Schneevogel gezeigt wurden, sowie eine Illumination öffentlicher Gebäude in Orange. In vielen Kommunen des Kreises finden rund um den 25. November Aktionen zum „orange the world day“ statt, zahlreiche Gebäude fallen orange beleuchtet auf, so auch am Abend des 24. November das Main-Kinzig-Forum als gemeinsames sichtbares Zeichen des Kreises und der Stadt Gelnhausen.

Folgende Anlaufstellen stehen Betroffenen zur Verfügung:

Verein Frauen helfen Frauen e.V., Frauenhaus Wächtersbach, frauenhaus-waechtersbach@gmx.de, Telefon (06053) 4987.

Fachberatungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt frauenberatungsstelle-waechtersbach@gmx.de, Telefon (06053) 708757.

Frauen helfen Frauen Hanau e.V., Frauenhaus Hanau, mail@frauenhaus-hanau.de, Telefon (06181) 125 75.

Fachberatungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt, hilfe@frauenberatung-hanau.de, Telefon (06181) 1 89 76 64.

Lawine e.V. Beratungs- und Präventionsstelle gegen sexuelle Gewalt www.lawine-ev.de Telefon 06181 256602

Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung: Anlaufstellen sind die Main-Kinzig-Kreis-Kliniken Gelnhausen, das Klinikum Hanau und das St. Vincenz Krankenhaus Hanau www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de vertraulich, auf Wunsch anonym

Zudem gibt es das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 116 016, es ist rund um die Uhr erreichbar und bietet Beratungen in 18 Sprachen. Mehr dazu auf www.hilfetelefon.de.

In akuten Notfällen ist immer die Polizei unter der Notrufnummer 110 erreichbar.