Vortragsreihe will der Diagnose „Demenz“ den Schrecken nehmen

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Sprachen über das neue Netzwerk „Allianz für Menschen mit Demenz Main-Kinzig“, das in Kooperation mit den Bildungspartnern Main-Kinzig eine kostenfreie Vortragsreihe anbietet. Unser Bild zeigt (von links): Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Horst Günther (Geschäftsführer Volkshochschule der Bildungspartner Main-Kinzig), Irmhild Neidhardt (Leiterin Abteilung Leben im Alter), Vera Mala (Bildungspartner Main-Kinzig) und Demenbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises Claudia Jost.

21. März 2022. - Menschen mit Demenz stehen im Mittelpunkt einer Vortragsreihe, zu der das im vergangenen Jahr neu gegründete Netzwerk „Allianz für Menschen mit Demenz Main-Kinzig“ zusammen mit der Volkshochschule der Bildungspartner Main-Kinzig GmbH (BiP) einlädt. „Noch immer ist der Informationsbedarf zum Thema Demenz in unserer Gesellschaft groß. Zusammen mit allen Kooperationspartnern wollen wir über diese Erkrankung aufklären und Mut machen, dieses Krankheitsbild besser zu verstehen. Aber vor allen Dingen soll deutlich gemacht werden, dass der erkrankte Mensch nicht hinter seiner Diagnose verschwindet und nur noch die Erkrankung im Vordergrund steht“, erklärte Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler. Im Gespräch mit Horst Günther, Geschäftsführer der BiP, und Vera Mala, Fachbereichsleiterin bei der BiP, betonte Susanne Simmler, dass das Thema Demenz und ein guter und angemessener Umgang damit angesichts der zunehmend älter werdenden Bevölkerung von großer Bedeutung sei.

Aktuell seien in Deutschland 1,7 Millionen Menschen von dieser Erkrankung betroffen, Jahr für Jahr kämen Schätzungen zufolge 40.000 Patientinnen und Patienten hinzu. „Das Krankheitsbild Demenz ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft. Auch im Main-Kinzig-Kreis sind wir uns dessen bewusst und haben mit der Allianz für Menschen mit Demenz Main-Kinzig ein Netzwerk ins Leben gerufen, das bürgernah aufklärt, Hilfestellungen vermittelt und Betroffenen und Angehörigen eine Plattform zum Austausch bietet“, erklärt Susanne Simmler. Sie begrüße die Zusammenarbeit mit der BiP, die eine Vortragsreihe zum Schwerpunkt Demenz anbietet.

Die Netzwerkkoordination ist in der Abteilung Leben im Alter im Amt für Soziale Förderung und Teilhabe angesiedelt. „Ein Schwerpunkt der Netzwerkarbeit ist die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. Diese trägt zur Unterstützung und Aufklärung von Menschen mit Demenz, deren Angehörigen und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern bei“, erläutert Irmhild Neidhardt, Leiterin der Abteilung Leben im Alter. In Zusammenarbeit mit der BiP, die ebenfalls Mitglied des Netzwerkes ist, hat die Abteilung Leben im Alter eine Vortragsreihe mit dem Themenschwerpunkt Menschen mit Demenz gestartet. Sie umfasst 13 Veranstaltungen mit unterschiedlichen Themen, wie beispielsweise Kontaktgestaltung, Wohlfühlatmosphäre schaffen, Vorsorge treffen, Schmerzbehandlung oder frühe Diagnosestellung. Um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger anzusprechen, werden die Veranstaltungen in unterschiedlichen Kommunen stattfinden: Freigericht, Gelnhausen, Hasselroth, Jossgrund, Langenselbold, Schlüchtern und Schöneck. Das Besondere ist, das Referent/innen und gastbebende Gemeinden, alle Mitglieder des Netzwerkes sind und sich bereiterklärt haben, ihr jeweiliges Themengebiet vorzustellen. Als Auftakt ist ein „Meet and Greet“ der teilnehmenden Netzwerkpartner für Ende März geplant, bevor Anfang April die ersten Veranstaltungen folgen. Diese sind für alle Bürgerinnen und Bürger kostenfrei. „Allen Beteiligten spreche ich meinen Dank aus, denn nur gemeinsam können wir ein so breit aufgestelltes Angebot auf die Beine stellen“, sagte Susanne Simmler. „Gerade weil das Thema in allen Teilen unserer Gesellschaft immer größer werdenden Raum einnimmt, ist es uns ein wichtiges Anliegen, dezentrale Veranstaltungen anzubieten. Das ist uns gelungen“, sagte Horst Günther.

„Ziel ist es, dem Begriff und der Diagnose den Schrecken zu nehmen. Denn vielfach ruft das Wort Demenz bei den Betroffenen und ihren Angehörigen immer noch Scham hervor und weckt Angst vor den Reaktionen des Umfelds“, erklärt Demenzbeauftragte Claudia Jost und ergänzt: „Umso wichtiger ist es, über die Krankheit und ihre Ausprägungen aufzuklären und Wege aufzuzeigen, wie ein Leben mit Demenz möglich ist, ohne, dass die Krankheit immerzu im Vordergrund steht.“ Hier setzt die kostenfreie Vortragsreihe an. Auftakt ist am 5. April. Mehr Informationen zu den einzelnen Terminen gibt es auf der Homepage www.bildungspartner-mk.de unter dem Stichwort „Aktuelles“ oder im aktuellen vhs-Programmheft.

Folgende Vorträge sind geplant:

„Herausforderung Demenz – Betroffene verstehen, Kompetenzen stärken“

5. April, 17 Uhr (Rathaus Freigericht), 23. Juni, 18 Uhr (Zehntscheune Hasselroth), 11. Oktober, 17 Uhr (Bürgertreff Schöneck, Richard-Wagner-Str. 5).

„Wohlfühlatmosphäre für Menschen mit Demenz“

26. April, 18 Uhr (Klosterberghalle Langenselbold)

„Demenz-Partner – Demenz braucht dich“

7. April, 16 Uhr (Friedrich-Hofacker-Halle Hasselroth-Niedermittlau)

13. Oktober, 16 Uhr (Bildungshaus Main-Kinzig Gelnhausen)

„Eigentlich… wollte ich bereits vor Jahren Vorsorge treffen…“

11. Mai, 19 Uhr (Dorfscheune Jossgrund)

6. Juli, 14.30 Uhr (Rathaus Freigericht)

14. September, 18 Uhr (Zehntscheune Hasselroth)

Update Alzheimer-Demenz

2. Mai, 17.30 Uhr (Altes Schloss Büdesheim in Schöneck)

Umgang mit Demenzkranken

19. Mai, 18 Uhr (Pflegestützpunkt Main-Kinzig-Kreis in Schlüchtern, Wassergasse 16-18)

20. Oktober, 19 Uhr (Dorfscheune Pfaffenhausen, Lohrhauptener Str. in Jossgrund)

Schmerzerfassung und Behandlung von Menschen mit Demenz

6. Oktober, 17 Uhr (Bildungshaus Main-Kinzig in Gelnhausen)