Ein lehrreiches Jahr im Zeichen der Artenvielfalt

pm-img
Lehrgangsteilnehmende, das Projektteam von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen und des Landschaftspflegeverbandes MKK e.V. nahmen an der Zertifikatsverleihung des zweiten Lehrgangs „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“ teil.

03.01.2023 - Nach dem Motto bunte Wildpflanzen statt zahme Grünflächen will das Projekt „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ der Artenvielfalt im Main-Kinzig-Kreis auf die Sprünge helfen. Eine wichtige Säule um dem Insektensterben entgegenzuwirken, sind die „Blühbotschafterin oder Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“. Der entsprechende Lehrgang dauert ein Jahr und umfasst eine Vielzahl an wissenswerten Inhalten. Die 14 Teilnehmenden des Lehrgangs 2022 wurden kürzlich im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Forums der Öffentlichkeit vorgestellt und konnten ihr Zertifikat entgegennehmen.

Katrin Hess, Leiterin des Amtes für Umwelt, Naturschutz und ländlicher Raum, überbrachte die Grüße der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler: „Für die Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin ist „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ eine Herzensangelegenheit. Sie gratuliert den frischgebackenen Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern herzlich und hofft, dass sie das Thema mit Herzblut und Engagement voranbringen.“ Wie Katrin Hess weiter ausführte, liege es an jedem Einzelnen und jeder Einzelnen am Erhalt der Artenvielfalt mitzuwirken und sich bewusst dafür zu entscheiden, einen Beitrag zu leisten. „Bei dem Projekt geht es nicht nur darum Blühflächen zu schaffen und sich miteinander zu vernetzen, sondern auch darum, ein Netzwerk engagierter Menschen zu schaffen, die bei Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern eine Lanze für die Biodiversität brechen.“ Das Netz müsse stetig erweitert und enger geknüpft werden. Dafür seien Anregungen der Menschen vor Ort notwendig: „Netzwerken für die Umwelt, das lässt sich nicht von oben verordnen, sondern muss von unten gelebt werden.“ Katrin Hess sprach den Lehrgangsteilnehmenden und den Kommunen im Namen der Ersten Kreisbeigeordneten Dank aus: „Es freut uns, dass die Kommunen dem Projekt nicht nur aufgeschlossen gegenüberstehen, sondern es auch unterstützen.“

Anschließend beglückwünschte Matthias Metzger, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Main-Kinzig-Kreis e. V. (LPV), die 14 Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter: „Es war ein lehrreiches Jahr, das umfangreiche Informationen und anspruchsvolles Wissen bereithielt. Es freut mich, dass sich alle mit so großer Bereitschaft und so intensiv mit den Themen beschäftigt haben. Die erste Etappe ist erreicht und nun beginnt der eigentliche Weg. Der LPV wird ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

Von Januar bis Dezember 2022 dauerte der Lehrgang, der auf eine Initiative von Bernd Leutnant, Abteilungsleiter im Amt für Umwelt und Naturschutz, und Barbara Fiselius, ehemalige Geschäftsführerin des LPV, zurückgeht. Lehrgangsleiterin Dorothee Dernbach, die auch die Abschlussfeier moderierte, vermittelte den Teilnehmenden in diesen Monaten theoretische und praktische Inhalte. Im Fokus standen zum Beispiel die Beziehung zwischen Tier und Pflanze, die Wichtigkeit von gebietsheimischem Saatgut, Biotoptypen, naturnahe Anlage und Pflege von Blühflächen und das Thema Lichtverschmutzung. Unterstützt wurde sie bei einigen Themen von Fachreferentinnen und Fachreferenten. Mit diesem vielfältigen, neu erworbenen Wissen werden sich die 14 Menschen aktiv für den Insekten- und Naturschutz vor Ort einsetzen und das Naturbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger in ihren Kommunen stärken.

Katrin Hess, Dorothee Dernbach und Mascha Wiegand, Leiterin des Projekts „Main.Kinzig.Blüht.Netz“, überreichten den Lehrgangsteilnehmenden ihr Zertifikat und begrüßten sie offiziell als „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“. Es sind Rebecca Sailer (Bad Orb), Sebastian Drobeck (Bad Soden-Salmünster), Volker Östreich (Brachttal), Karlheinz Lind (Erlensee), Michael Kaufmann (Freigericht), Anke Obkircher (Gelnhausen), Nina Clement (Langenselbold), Doris Mohn (Langenselbold), Sarah Bersuch (Maintal), Jutta Sons (Niederdorfelden), Angelika Cipa (Schöneck), Waltraut Schuller (Sinntal) Sabrina Simon (Sinntal). Dr. Gabriela Robotka-Rau (Biebergemünd) konnte an der Zertifikatsvergabe leider nicht teilnehmen. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Heimatgemeinden der 14 Lehrgangsteilnehmenden überbrachten gute Wünsche und kleine Geschenke.

„Main.Kinzig.Blüht.Netz“ ist ein Verbundprojekt des Main-Kinzig-Kreises und des Landschaftspflegeverbands MKK e. V. zur Förderung der Biodiversität im Kreisgebiet. Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) setzen sich die Partner zum Ziel, dem Insektenrückgang entgegenzuwirken und ein Netz aus artenreichen Wildpflanzenflächen durch den Main-Kinzig-Kreis zu ziehen. Im Rahmen des Projekts wird ein Netz aus 500 Trittsteinbiotopen entwickelt, dass als Lebensraum für Insekten und andere Tiere zur Verfügung steht. Darüber hinaus werden die ehrenamtlichen „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“ ausgebildet und mehr Naturbewusstsein sowie das Verständnis für artenreiche, „wildere Flächen“ gefördert.

Wissenswertes zu den Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter ist auf der Projektwebsite zu finden: www.mainkinzigbluehtnetz.de. Zudem steht Projektleiterin Mascha Wiegand als Ansprechpartnerin unter 06051 85 15627 sowie mascha.wiegand@mkk.de zur Verfügung.