Wirtschaftsförderung erläutert geschützten Immobiliendatenraum der KIP-Plattform

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Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann (rechts) und Walter Dreßbach, Leiter des Referates für Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur (links), informierten eine Reihe von Maklerinnen und Maklern sowie kommunale Wirtschaftsförderer über die Erweiterung der Kommunalen Immobilienplattform KIP um einen Immobiliendatenraum. Stefan Müller-Schleipen, Geschäftsführer von Immovativ (Fünfter von links) stellte das Projekt im Detail vor.

10. Oktober 2022. - Die Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises erhält täglich Anfragen von Unternehmen und Investoren aus dem In- und Ausland, die nach geeigneten Flächen und Immobilien im Main-Kinzig-Kreis suchen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Wirtschaftsförderung starten daraufhin Abfragen in den Kommunen und nutzen die Kommunale Immobilienplattform KIP. „Eine Abfrage über die bekannten Immobilienportale können wir aus Zeitgründen nicht vornehmen, dafür fehlen uns die Ressourcen“, erklärte Walter Dreßbach, Leiter des Amtes für Wirtschaft und digitale Infrastruktur beim Main-Kinzig-Kreis während einer Maklerkonferenz im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen. Dazu hatten Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann und die Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises eine Reihe von Maklerinnen und Maklern sowie kommunale Wirtschaftsförderer eingeladen.

„Eine direkte Kontaktaufnahme mit den Maklerinnen und Maklern ist seitens der Investoren und Unternehmen, die uns über die Wirtschaftsförderung ansprechen, nicht erwünscht. Und sie nutzen ihrerseits auch die üblichen Immobilienportale nicht, sondern wenden sich mit ihren Anliegen an die Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises. Der geschützte Datenraum, in dem Immobilienangebote und die Nachfrage automatisch überein gebracht werden, macht die manuelle Suche überflüssig und reduziert den Arbeitsaufwand bei der Wirtschaftsförderung massiv. Außerdem beschleunigt er die Unternehmensansiedlung, indem sofort Auskunft über verfügbare Flächen- und Immobilienangebote gegeben werden kann“, erläuterte Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann.

Die Plattform wurde von der Immovativ GmbH aus Hanau entwickelt. Immovativ-Geschäftsführer Stefan Müller-Schleipen stellte nun das Projekt und seine Möglichkeiten vor. Ziel ist es, das gesamte Immobilienangebot des Kreises im geschützten Immobiliendatenraum abzubilden und die Makler- und Immobilienbüros bei der Suche nach geeigneten Grundstücken, Häusern und Hallen einzubinden. „Die Maklerbüros erhalten über die Teilnahme am geschützten Datenraum erstmals die Gelegenheit, sich einen neuen Kundenkreis zu erschließen. Die dabei von uns geforderte Diskretion und Vertraulichkeit wird gewahrt, bis ein so genanntes Match – also eine Übereinstimmung zwischen Suche und Angebot, erzielt wurde“, erläuterte Winfried Ottmann.

„Die Teilnahme ist kostenlos und hat für beide Seiten Vorteile: Die Wirtschaftsförderung des Kreises hat einen komfortableren Zugriff auf alle verfügbaren Flächen und Immobilien und die Maklerbüros erhalten Zugang zu einem Kundenkreis, den sie bislang nicht haben“, fasste Walter Dreßbach zusammen. „Dadurch wird der Main-Kinzig-Kreis als Wirtschaftsstandort nachhaltig gestärkt, denn auf diese Weise können wir uns und den interessierten Investoren und Unternehmen viel Zeit sparen, was von großem Vorteil ist“, verdeutlichte Winfried Ottmann. Das sei auch deshalb von Interesse für die Maklerinnen und Makler, weil neue Unternehmen und Firmen, die sich hier ansiedeln, wiederum Arbeitsplätze schaffen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Main-Kinzig-Kreis ziehen, Wohnungen, Häuser und Bauplätze suchen und hierfür wiederum die Angebote der Maklerbüros in Anspruch nehmen.

„Wir arbeiten auf ganz unterschiedlichen Ebenen daran, den Main-Kinzig-Kreis als Standort zum Leben und Arbeiten attraktiver zu machen. Dazu gehört neben einer guten Infrastruktur wie der Autobahn und das Schienenverkehrsnetz sowie eine zuverlässige Stromversorgung natürlich auch die Anbindung an das schnelle Internet und gut ausgestattete Schulen. Nun wollen wir insbesondere im Bereich Wirtschaft eine schnelle Abfrage nach Grundstücken und Immobilien ermöglichen“, erklärte Winfried Ottmann und fügte hinzu: „Ein digitaler Immobiliendatenraum, der automatisierte Abfragen ermöglicht, stand uns bislang nicht zur Verfügung. Er ist eine große Chance, die zur Verfügung stehenden Flächen und Immobilien im Main-Kinzig-Kreis einfach und schnell sichtbar zu machen.“

„Der Immobiliendatenraum ist für uns sehr interessant und wir nehmen gern die Möglichkeit wahr, Angebote einzustellen“, fasste einer der Makler seine Eindrücke zusammen. Dies ist über eine technische Schnittstelle ganz leicht möglich, so dass die Makler und Maklerinnen ihre Immobilien automatisch in das KIP und den Immobiliendatenraum einstellen können. „Die Teilnahme der Maklerinnen und Makler bedeutet einen deutlichen Mehrwert für alle Beteiligten“, sagte Winfried Ottmann.

Stefan Müller-Schleipen präsentierte neben dem Immobiliendatenraum auch das von der Hanauer Firma Immovativ entwickelte Kommunale Immobilienportal KIP, das die Suche nach Immobilien und Grundstücken erleichtert.. Auf der KIP-Plattform arbeitet der Main-Kinzig- Kreis schon seit 2016 mit allen 29 Kreiskommunen zusammen. „Das KIP hilft den Städten und Gemeinden, das Immobilienangebot, aber auch den Leerstand innerhalb einer Kommune zu erfassen und im Digitalmarkt sichtbar zu machen“, so Müller-Schleipen. Das sei vor allem für die Innenstadtentwicklung interessant, weil so ermittelt werden kann, welche Areale für eine nachhaltige Entwicklung zur Verfügung stehen. Am Beispiel der Stadt Wanfried in Nordhessen machte Müller-Schleipen deutlich, dass es dort mit dem KIP gelungen sei, den Leerstand deutlich zu reduzieren. Im Idealfall kümmert sich ein eigenes Team darum, den Kontakt zu den Besitzerinnen und Besitzern von leer stehenden Häusern und brach liegenden Flächen herzustellen. Gemeinsam werden Entwicklungsperspektiven für diese Immobilien aufgezeigt, um diese dem Markt wieder zur Verfügung zu stellen. Eine der Teilnehmerinnen erläuterte, dass dies zwar aufwändig und zeitintensiv sei, aber nur so könne genügend Vertrauen zu den Betroffenen hergestellt werden. Aber die Mühe lohne sich und die Kommune sei in der Lage, so manche bislang als nicht vermittelbar eingestuften Flächen und Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen.