Vor der Grippesaison rechtzeitig für Impfschutz sorgen

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07.10.2022. - Das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr empfiehlt gefährdeten Personengruppen, sich im Herbst gegen die Grippe (Influenza) impfen zu lassen. „Der beste Schutz gegen die Grippe ist die Impfung. Da sich die Grippeviren ständig verändern und neue Varianten bilden, wird der Impfstoff fast jedes Jahr angepasst und erfordert eine erneute Impfung“, erläutert Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr.

Die Grippe ist nicht zu verwechseln mit Erkältungen oder grippalen Infekten. Sie wird von Viren ausgelöst, daher helfen auch keine Antibiotika. Oft beginnt die Grippe mit plötzlich einsetzenden Erkältungssymptomen und ist sehr ansteckend. Das Robert Koch-Institut schätzt, dass sich jährlich zwischen fünf und 20 Prozent der Bevölkerung infizieren. Die Influenza kann mild, aber auch schwer verlaufen und im schlimmsten Fall zum Tode führen. „Die häufigste Komplikation ist eine Lungenentzündung, bei Kindern können sich auch Mittelohrentzündungen entwickeln“, erklärt Dr. Ev-Marie Horbach, Leiterin des Amtsärztlichen Dienstes im Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr.

Die Stärke der Grippewelle schwankt von Jahr zu Jahr erheblich. Bei einer schweren Grippewelle wie im Winter 2012/13 geht das Robert Koch-Institut von 20.000 Todesfällen aus, während in einer milden Saison keine Übersterblichkeit nachzuweisen ist. Von Krankenhausaufenthalten sind am häufigsten Kleinkinder und ältere Menschen betroffen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Menschen, die besonders gefährdet sind, eine Grippe-Impfung:

- Menschen über 60 Jahre,

- Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, bei chronischen Grunderkrankungen ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel,

- Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einem Grundleiden, beispielsweise chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislauferkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose, Störungen des Immunsystems oder eine HIV-Infektion,

- Personal und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie

- Personal in Einrichtungen mit starkem Publikumsverkehr.

„Diese Empfehlung bedeutet übrigens nicht, dass man den anderen Personengruppen von einer Grippe-Impfung abrät. Für eine Beratung zur Abwägung des persönlichen Risikos sind die Hausärztinnen und -ärzte die richtigen Ansprechpartner“, so Dr. Lenz. Vergangenes Jahr gab die Stiko außerdem bekannt, dass eine Grippe-Impfung gleichzeitig mit einer Coronavirus-Impfung erfolgen kann, solange es sich beim Influenza-Vakzin um einen Totimpfstoff handelt.

Die Influenzaviren sind weltweit verbreitet und in unseren Breitengraden zwischen Oktober und Mai aktiv. Die Erkrankungen häufen sich im Januar und Februar, daher spricht man in diesem Zeitraum von Grippewellen. „Der beste Zeitpunkt für eine Impfung ist im Oktober oder November“, empfiehlt Dr. Ev-Marie Horbach. Später sei es auch möglich, allerdings mit einem höheren Ansteckungsrisiko, denn bis der Impfschutz aufgebaut ist, dauert es etwa zwei Wochen.

„Um einer Influenza-Infektion vorzubeugen, sind alle Hygienemaßnahmen hilfreich, die wir von der Corona-Pandemie kennen, da sich das Virus ebenfalls über Tröpfchen verbreitet“, erinnert Christoph Höhn, Leiter des Sachgebiets Hygiene und Umweltmedizin. Die Tröpfchen gelangen beim Sprechen, Niesen und Husten in die Luft. Fasst man mit den Händen kontaminierte Flächen an und berührt anschließend Mund, Nase oder Augen, können die Viren über die Schleimhäute in den Körper gelangen. „Wie gut Hygienemaßnahmen bei der Grippe helfen, erkennt man auch daran, dass während der Corona-Pandemie, als oft Masken getragen und weniger Kontakte gepflegt wurden, die Anzahl der Grippe-Infektionen deutlich zurückgegangen ist“, betont Christoph Höhn.

Weitere Informationen sind zu finden unter www.infektionsschutz.de oder www.rki.de. Das Infotelefon des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr steht für Fragen unter der Telefonnummer 06051 8517000 zur Verfügung.