Hohe Werte bei den Neuinfektionen in allen Altersgruppen

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31. März 2022. - „Ab dem 2. April werden wir etliche Schutzmaßnahmen nicht mehr im Werkzeugkoffer zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zur Verfügung haben. Viele Menschen freuen sich verständlicherweise auf diese Erleichterungen. Sie greifen allerdings in einer Zeit, in der wir nach wie vor sehr hohe Zahlen bei den Ansteckungen registrieren und nach wie vor in Deutschland mehr als 300 Menschen täglich in einer sehr betrüblichen Statistik auftauchen, nämlich der für Corona-Tote. Auch im Main-Kinzig-Kreis wächst die Zahl der Verstorbenen leider weiterhin von Woche zu Woche an“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Die Gesundheitsdezernentin blickt deshalb mit Sorge auf die kommenden Tage und Wochen.

So sei der Sieben-Tage-Wert bei den Ansteckungen in den vergangenen Wochen auf einem gleichbleibend hohen Niveau und liege aktuell bei 1659 (Vorwoche: 1654). „Dieses Phänomen haben wir übrigens in allen Altersgruppen. Auch die Belastung in den Krankenhäusern ist immer noch nicht spürbar weniger geworden, im Gegenteil, auch der Wert für die Hospitalisierungen steigt wieder an“, erklärt Susanne Simmler. Der Wegfall der meisten Corona-Schutzmaßnahmen dürfe nicht als Freibrief dafür verstanden werden, dass „einfach alles wieder wie früher sei“ und damit ein sehr leichtsinniges Handeln einhergehen könne, im Gegenteil: „Ich weiß, dass viele es nicht mehr hören und lesen wollen, aber es gibt nun mal die Fakten und die sprechen eine sehr eindeutige Sprache: Wir haben es mit einer weiterhin sehr hohen Infektiosität des Virus zu tun. Kommt das zusammen mit dem Wegfall von verpflichtenden Regeln oder dass wir weiterhin noch zu viele Menschen nicht von einer Impfung überzeugen konnten, lässt all das darauf schließen, dass wir alle diese Pandemie nicht oder noch nicht bezwungen haben“, so Simmler weiter.

Deshalb sei nach wie vor das Bewusstsein für die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen und einer jeden Einzelnen gefordert. „Das bedeutet, dass in Situationen mit Menschenansammlungen weiterhin Schutzmaßnahmen ergriffen werden können, auch wenn dies nicht mehr ausdrücklich auch so vorgesehen ist. Vor allem in Gedrängesituationen sollte deshalb nach wie vor eine geeignete Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Das und das regelmäßige Lüften in Innenräumen sowie das Abstandhalten zu anderen Personen sind weiterhin wichtige Bausteine, um sich selbst und andere zu schützen“, betont Susanne Simmler. Das Virus zu verharmlosen, sei nicht angeraten und auch die Schutzimpfungen als unwirksam hinzustellen und durch diese Falschbehauptungen indirekt dazu beizutragen, dass andere sich aufgrund dessen gegen die Immunisierung entscheiden, schade gerade dann, wenn es um Menschen geht, die zur Gruppe der besonders gefährdeten Personen gehören. „Das sind Menschen ab 60 Jahren, von denen wir gern mehr geimpft sehen würden“, so Susanne Simmler.

Unverändert gehen deshalb die Anstrengungen der Impfkampagne im Main-Kinzig-Kreis weiter, auch wenn ab 1. April zwei Impfstellen weniger in Betrieb sind. „Aufgrund der sinkenden Nachfrage schließen die beiden Impfstellen im Forum Hanau und auf dem Gelände der Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen zum Monatsende“, erläutert Dr. Silke Hoffmann-Bär, Leiterin der Impfkampagne. Susanne Simmler bedankt sich bei den Impfteams des DRK-Kreisverbands Hanau, der für den Main-Kinzig-Kreis den Betrieb der beiden Einrichtungen übernommen hatte. „Sie haben dazu beigetragen, dass in den zurückliegenden Monaten allein in diesen beiden Impfstellen 30.000 Impfungen verabreicht werden konnten und die Impfkampagne im Main-Kinzig-Kreis in der Lage war, schnelle und wohnortnahe Angebote zu machen“, erklärt Susanne Simmler.

Auch nach dem Wegfall der beiden Impfstellen bleiben genügend Möglichkeiten, um sich eine Erstimmunisierung oder Auffrischimpfung geben zu lassen: in den Impfstellen in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern, in den Hausarzt- und Facharztpraxen sowie bei einer der mobilen „Dein Pflaster“-Impfaktionen. Die nächste mobile Aktion ohne vorherige Terminvereinbarung findet am 5. April von 14 bis 19 Uhr in Großkrotzenburg in der Immanuel-Kirche statt. Weitere Termine sind für die Zeit nach Ostern avisiert. Aktuell sind die Impfteams des Main-Kinzig-Kreises in den großen Flüchtlingsunterkünften aktiv, um dort den aus der Ukraine geflüchteten Menschen Impfangebote zu machen.

Inzidenzwert weiterhin hoch: Die Gesamtzahl der Menschen, die sich seit Beginn der Pandemie mit dem Coronavirus infiziert haben, liegt bei 10.5385. Als aktuell infektiös eingestuft werden 13.933 Personen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen steigt auf 1659. Insgesamt 90.628 Menschen im Main-Kinzig-Kreis haben die akute Virusinfektion mittlerweile hinter sich. 824 Personen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. In den Krankenhäusern im Main-Kinzig-Kreis befinden sich derzeit 85 Patientinnen und Patienten mit Covid-19, intensivmedizinisch betreut werden 10, davon benötigen 3 ein Beatmungsgerät (Stand: Mittwoch).